Wikon hat vom Vandalismus die Nase voll

«Es ist ärgerlich und es kostet Geld», sagt Michaela Tschuor (CVP), Gemeindepräsidentin von Wikon. Seit Jahren würden auf dem Schulhausareal und auf dem Waldspielplatz immer wieder Gegenstände beschädigt. «Einmal wird ein Tornetz zerrissen, dann ein Schild heruntergerissen, eine Rutschbahn beschädigt oder ein Handlauf angezündet.» Die einzelnen Reparaturen kosteten zwar nicht viel, aber die Rechnungen summierten sich.

Wikon hat deshalb einen Sicherheitsdienst engagiert, der mit einer Zweierpatrouille an den beiden Orten vorbeischaut. Und zwar dann, wenn Dinge vor allem kaputtgehen: Abends und gegen das Wochenende hin. Die Sicherheitsleute suchen das Gespräch mit den Besuchern und mache sie auf Benützungsregeln aufmerksam, sagt Michaela Tschuor. Dies diene der Prävention.

Wer randaliert, wird angezeigt

Doch Vorbeugung reicht offenbar nicht aus, um Randale oder Schmierereien zu verhindern. Im jüngsten Mitteilungsblatt von Wikon schreibt der Gemeinderat, dass in den vergangenen Wochen immer wieder Vandalismus an öffentlichen Einrichtungen festgestellt wurde. Einwohnerinnen und Einwohner sollten Sachbeschädigungen melden und achtsam zu sein. «Vorfälle werden konsequent zur Anzeige gebracht», heisst es im «Wiigger Blättli».

«Wir haben auch in der Vergangenheit schon vereinzelt Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht», sagt Michaela Tschuor. Aber man habe Anzeigen auch wieder zurückgezogen, wenn Täter ermittelt werden konnten und eine Verständigung mit ihnen möglich war. «Wir möchten schliesslich das Problem aus der Welt schaffen und die Störenfriede zur Räson bringen», so Tschuor.

Wer die Schäden der vergangenen Wochen verantwortet, ist unklar. «Wir kennen die Leute nicht», sagt Carmen Hodel Kaufmann, die für Sicherheit und Bildung zuständige Gemeinderätin. Es sei an sich kein Problem, dass sich Leute in ihrer Freizeit bei der Schule oder auf dem Waldspielplatz treffen. Das Problem sei das Verhalten. Wenn Besucher Sorge zur Einrichtung trügen, die Regeln befolgten und ihren Abfall wieder mitnähmen, sei wenig dagegen einzuwenden. «Doch die ständigen Reinigungsarbeiten kosten eben auch Geld», sagt Hodel Kaufmann. Der Aufruf des Gemeinderates sei als Appell zu gegenseitigem Respekt und sorgsamen Umgang mit gemeinsamen Gut zu verstehen.

Der Wille zur Rücksichtnahme fehlt

Nicht nur die bemalten oder angekokelten Gegenstände sorgen für Unmut. «Es ist manchmal auch der Lärm, der für Anwohner belastend ist», sagt Michaela Tschuor.

Doch hängt das ausgelassene Treiben auch mit der Corona-Pandemie zusammen? «Wir haben darüber diskutiert, aber wir glauben es nicht», sagt Tschuor. Der Waldspielplatz sei während der Corona-Zeit sehr viel stärker besucht worden als sonst. Aber im Verhältnis zur Besucherzahl seien nicht mehr Beschädigungen als früher festgestellt worden. «Es liegt wohl eher am gesellschaftlichen Wandel», sagt die Gemeindepräsidentin. «Der Respekt vor fremdem Eigentum scheint zu schwinden, das Bewusstsein, dass sich gewisse Dinge nicht gehören, ebenso.»