Wikon und Altishofen im Steuerglück

Nach anderthalb Jahren findet in Wikon nächsten Dienstag wieder eine Gemeindeversammlung statt. Je nach Witterung wird diese vor oder in der Mehrzweckhalle stattfinden. Gemeindepräsidentin Michaela Tschuor (CVP) freut sich auf den Anlass: «Es ist schön, die Bevölkerung wieder mal vor Ort informieren zu können.» Im letzten Jahr stimmten Wikonerinnen und Wikoner über sämtliche kommunale Vorlagen an der Urne ab. Endlich könne der Gemeinderat auch ehemalige Kommissions- und Gemeinderatsmitglieder richtig verabschieden, sagt Tschuor.

Wikon mit Plus von 1,1 Millionen Franken

Haupttraktandum in Wikon ist der Jahresbericht und die Rechnung 2020. Diese schliesst viel besser ab als erwartet. Die Gemeinde rechnete gemäss Budget mit einem Plus von 75 000 Franken, nun kann sie aber ein Ertragsüberschuss von über 1,1 Millionen Franken vorlegen. Rund 700 000 Franken sind auf Mehreinnahmen bei den Steuern zurückzuführen (der Steuerfuss liegt bei 2,4 Einheiten). 235 000 Franken generierten beispielsweise zusätzliche Einkünfte bei Grundstückgewinn- und Handänderungssteuern, was gemäss Tschuor auf einzelne Grundstücksverkäufe zurückzuführen ist. 200 000 Franken über dem Budget lagen auch die Einnahmen durch die Unternehmenssteuern. «Im letzten Jahr haben mehrere Wikoner Firmen sehr gut abgeschlossen», sagt Tschuor dazu. Auf der Ausgabenseite musste die Gemeinde in einigen Bereichen weniger Geld in die Hand nehmen. Mit 138 000 Franken fallen dort in erster Linie Minderausgaben bei der stationären Langzeitpflege unter anderem durch Todesfälle ins Gewicht. Laut Tschuor gibt es da keinen direkten Zusammenhang mit der Pandemie.

Altishofen hat Eigenkapital von rund 20 Mio. Franken

Nächsten Mittwoch lädt auch der Altishofer Gemeinderat seine Stimmbevölkerung zur Gemeindeversammlung. Haupttraktandum ist ebenfalls die Rechnung 2020. Diese schliesst mit einem Plus von 1,2 Millionen Franken doppelt so gut ab wie budgetiert. Rund 400 000 Franken sind auch hier auf Steuernachträge und Sondersteuern zurückzuführen (der Steuerfuss liegt hier bei 1,7 Einheiten). Dank guter Ausgabendisziplin seien zudem die Ausgaben tiefer ausgefallen, heisst es in der Botschaft zur Versammlung. Der Ertragsüberschuss wird dem Eigenkapital von rund 20 Millionen Franken gutgeschrieben.

Mit Reiden und Dagmersellen schlossen bereits zwei weitere Gemeinden aus dem Einzugsgebiet dieser Zeitung mit sehr guten Jahresergebnissen ab. Die Gemeinde Reiden rechnete eigentlich mit einem Plus von 12 629 Franken, erzielte im Jahr 2020 letztendlich aber einen Ertragsüberschuss von 1,7 Millionen Franken (wir berichteten). Dieses Resultat führte die Gemeinde ebenfalls auf mehr Steuereinnahmen zurück. Dagmersellen erzielte ebenfalls einen Gewinn von beinahe einer Million Franken. Dabei rechnete sie eigentlich sogar mit einem Minus von 485 800 Franken.