Windeln und PET machen den Kompost zur «Moorerei»

Essensreste, Blumentöpfe, Katzenstreu, Windeln, Asche, Glas, Kaffee-Kapseln, Alu-Dosen und PET – die Liste der Fremdstoffe, die in den Containern der Grünabfuhr landen, ist lang. Sogar Mobiltelefone, Batterien, Radios oder Brillen wurden gefunden.

«Die Situation ist wirklich schlimm», sagt Erich Lehmann und spricht von einer «Moorerei». Lehmann kompostiert den Grünabfall der Stadt Zofingen und der Gemeinde Wikon und muss in mühsamer Arbeit sehr viele Fremdstoffe aus dem Grüngut lesen. «Die Qualität der Anlieferungen ist von Quartier zu Quartier unterschiedlich», stellt Lehmann fest. Mehr «Beifang» im Grüngut gibt es dort, wo Mehrfamilienhäuser stehen.

Stichproben

Die «Lader» – die Working Heroes auf den Trittbrettern der Abfuhrwagen – würden zwar stichprobenweise kontrollieren, den einen oder anderen Container mit einem Zettel versehen stehen lassen – aber die Summe …

Anders die Situation in Kölliken. Hier sammelt Kompostunternehmer Christian Hochuli das Grüngut selber ein. «Finden wir in einem Container Kehricht, dann lassen wir diesen gut sichtbar zurück.»

Soziokulturelle Unterschiede zur Quantität der Fremdstoffbeimengung macht auch die Abteilung Umwelt des Kantons aus. In Gemeinden mit 2000 Einwohnerinnen und Einwohnern beträgt der Güsel-Anteil im Grüngut im Schnitt 0,3 Prozent. In Ortschaften, in welchen mehr als 4000 Leute leben, ein Prozent, das man auf die anfallende Gesamtmenge umlegen muss. In Zofingen wurden im letzten Jahr 715 Tonnen Grüngut eingesammelt – 7,15 Tonnen dürften statistisch gesehen beigemengter Kehricht sein.