
«Wir wollen nicht willkürlich handeln»
Die Nutzung der Sporthalle sorgte an der Gemeindeversammlung Brittnau für Diskussionen.
Die Mehrheit der anwesenden 112 von total 2811 Brittnauer Stimmbürger befürwortet die Einführung einer Schulsozialarbeit: Der Souverän nahm das Projekt an der Gemeindeversammlung mit 84 zu 13 Stimmen an. Heisst der Einwohnerrat Zofingen das Vorhaben ebenfalls gut, nimmt im Januar 2018 ein Sachschulsozialarbeiter unter der Leitung der Sozialen Dienste Zofingen seine Arbeit an der Schule Brittnau auf. Die Fachperson wird mit einem 50-Prozent-Pensum angestellt und soll die Schüler beratend unterstützen.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 75‘000 Franken pro Jahr, wobei 55‘000 Franken auf die Personalkosten fallen. Zwei Votanten stellten den Betrag in Frage, darunter auch SVP-Ortsparteipräsident Kurt Gerhard. «Wir heissen das Projekt gut», sagte er. «Die Personalkosten aber finden wir sportlich berechnet.» Das Vorhaben solle kein Fass ohne Boden werden. Nadine Sterchi, SP-Gemeinderätin und Mitglied der Arbeitsgruppe zur Einführung der Schulsozialarbeit, erklärte, der Beitrag richte sich nach der Stadt Zofingen, die das Projekt operativ führen wird.
Sporthalle gab zu reden
Mehr zu Reden gab es unter dem Traktandum Verschiedenes, weil der Gemeinderat in der Vergangenheit mehrere Gesuche zur Benützung der Sporthalle abgelehnt hatte – darunter jene des Philatelistenvereins Wiggertal oder des Vereins Akkordeon Brittnau. «Im Benutzerreglement der Halle steht, sie darf von orts – und überregionalen Vereinen genutzt werden», sagte etwa der Stimmberechtigte René Gyger. «Entweder, der Gemeinderat hält sich ans Reglement oder er macht ein neues». Die anderen Stimmbürger applaudierten.
«Das Gebäude wurde von Anfang an als Sporthalle gebaut», sagte Frau Gemeindeammann Astrid Haller. Die Brittnauer Gewerbeausstellung Briga sei der einzige nichtsportliche Anlass, der dort stattfinde, da er zum Dorf gehöre. Nehme die Gemeinde weitere Gesuche an, werde sie bald Anziehungspunkt für alle – dabei fänden schon jetzt zahlreiche Anlässe in der Gemeinde statt. «Wenn wir Gesuche mal annehmen und mal ablehnen müssen, handeln wir willkürlich. Das wollen wir nicht», sagte Haller.
René Gyger formulierte schliesslich den Antrag, dass der Gemeinderat das Reglement überarbeitet und der Souverän an einer kommenden Gmeind darüber abstimmen kann. Die Stimmbürger hiessen den Antrag gut.