
Zahlreiche Dorffeste fallen dem Virus zum Opfer


Nach den Fasnachtsumzügen, zahlreichen Jahreskonzerten und Turnerabenden weitet sich die Absagewelle nun auf Dorffeste aus. Mindestens sieben Dorf- und Jugendfeste sind dieses Jahr im Suhrental, dem Ruedertal und dem Uerkental geplant. Die ersten Gemeinden kommunizieren nun, dass sie auf die Durchführung verzichten. So beispielsweise Reitnau. In einer Medienmitteilung teilt das OK des 975-Jahr-Jubiläums mit, dass der Gemeinderat das Fest aufgrund der ausserdordentlichen Lage im Zusammenhang mit dem Corona-Virus absagt.
Kein leichter Entscheid des Gemeinderates
Das Veranstaltungs- und Versammlungsverbot für Gruppen mit mehr als fünf Personen und die Vorgaben zu Social Distancing würden die Vorbereitungen des Jubiläumsanlasses stark einschränken, schreiben Gemeinderat und OK in der Mitteilung. Davon seien neben Sitzungen auch Proben für verschiedene Aufführungen betroffen. «Auch kann heute nicht ausgeschlossen werden, dass die Bevölkerung und insbesondere die Risikogruppen zur Zeit des Dorffests immer noch gefährdet wären.» Der Entscheid sei nicht leichtgefallen, da bereits viel Energie, Zeit und Herzblut in die Vorbereitungsarbeiten gesteckt worden seien. «Die Vorfreude aufs Dorffest hat sich je länger je mehr im Dorf bemerkbar gemacht.» Die Organisatoren halten fest, dass sämtliche Sponsorenvereinbarungen ihre Gültigkeit verlieren und bereits überwiesene Beträge vollumfänglich zurückvergütet werden. Ob das 975-Jahr-Jubiläum zu einem späteren Zeitpunkt in einer kleineren Form nachgeholt werden kann, ist noch offen.
Das 800-Jahr Jubiläum in Staffelbach, das übers Auffahrtswochenende vom 20. bis 23. Mai stattgefunden hätte, wird verschoben. «Aufgeschoben ist nicht aufgehoben», betont OK-Präsident Fritz Müller. Das Verschiebedatum fürs Jahr 2021 ist noch nicht bekannt. Bereits vom 14. bis 17. Mai hätte in Muhen das Dorf- und Jugendfest mit Schulhauseinweihung stattfinden sollen. Dieses ist nun abgesagt, eine Verschiebeoption ins wird später diskutiert. Auch das Kölliker Jugendfest vom 4. bis 6. Juni steht arg auf der Kippe. Das letzte Wort hat diese Tage der Gemeinderat.
Uerkheim und Schöftland hoffen auf Durchführung
Positiver gestimmt ist beispielsweise Uerkheim. Das Dorf- und Jugendfest findet vom 19. bis 21. Juni statt. «Wenn die Corona-Krise überstanden ist, freuen sich die Einwohner über das Fest», ist er überzeugt. Eine Entscheidung werde wohl etwa einen Monat vor dem Fest gefällt. In Schmiedrued-Walde ist in der ersten Aprilhälfte mit einem Entscheid zu rechnen, ob das Jugendfest vom 26. und 27. Juni durchgeführt wird. Am längsten zuwarten können die Organisatoren in Schöftland. Dort findet das grosse Dorffest zum 800-Jahr-Jubiläum erst vom 19. bis 23. August statt. «Es bleibt noch Zeit, um abzuwarten. Wir sind positiv gestimmt, dass das Fest stattfinden kann», sagt OK-Präsident Thomas Buchschacher optimistisch.(lbr)