zofingenregio-Gemeinden halten an koordinierter Einsprache zum Lidl-Verteilzentrum in Roggwil BE fest

Hauptargument der zofingenregio-Gemeinden ist das fehlende Richtplanverfahren, wie aus der Medienmitteilung hervorgeht: «Die geplante Zonenplanänderung hat grosse Auswirkungen über die Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinaus», sagt Hans-Ruedi Hottiger, Präsident des Regionalverbands zofingenregio. «Deshalb hätte es zwingend eine gesetzlich vorgeschriebene, übergeordnete Planungsgrundlage im kantonalen bernischen Richtplan geben müssen.» Durch das Weglassen des Richtplanverfahrens habe eine Abstimmung mit überkantonalen Interessen nicht oder nur ungenügend erfolgen können.

Auch verbindliche Regelungen zur Verwendung der bestehenden Gütergleisanlage suche man im angepassten Baureglement vergebens, bemängelt Hans-Ruedi Hottiger. «Dafür findet man eine festgelegte maximale Fahrtenzahl von 1’200 pro Tag, die es erlaubt, das Verteilzentrum gänzlich ohne die Eisenbahn zu betreiben. Damit wird auch der zweiten Hauptforderung der Gemeinden nicht entsprochen.»

Fragliche Kapazität des Autobahnanschlusses Reiden

Zudem sei die Situation an den beiden Autobahnanschlüssen Reiden und Rothrist, über die ein Grossteil des Verkehrs zum und vom Lidl-Verteilzentrum führen soll, noch nicht abschliessend geklärt, so Hottiger. Beispielsweise liege noch keine Beurteilung des Bundesamts für Strassen (ASTRA) zur Ein- und Ausfahrt auf die Autobahn in Reiden vor, über die rund ein Viertel des Schwerverkehrs aus Roggwil abgewickelt werden soll. Bereits in der vom Regionalverband zofingenregio koordinierten Einsprache der Gemeinden wurden deshalb Bedenken bezüglich der Verkehrssicherheit geäussert und eine Einschätzung des ASTRA gefordert. Für die einsprechenden Gemeinden und den Präsidenten des Regionalverbands zofingenregio ist deshalb klar: «Wir werden unsere Einsprache nicht zurücknehmen und fordern weiterhin eine genaue Prüfung der Situation.»