
Zofingens Dawid Skrzypczak entscheidet das Duell gegen seinen Vater
Ausgerechnet der Sohn von Solothurns Trainer Dariusz Skrzypczak, Dawid Skrzypczak, realisierte in der 84. Minute den 2:1-Siegtreffer für Aufsteiger Zofingen im ersten Meisterschaftsspiel der 1.-Liga-Saison 2018/19. Der Abwehrchef der Thutstädter verwertete vor eigenem Anhang einen Eckball seines Captains Robert Majic, mit dem Kopf Richtung linken Pfosten drückend. Dabei flutschte der Ball unglücklich unter dem Oberkörper des in die Torecke hechtenden Gästehüters Jeffrey Grosjean hindurch.
Allerdings mochte der 26-jährige Innenverteidiger, der am Dienstag und Donnerstag seine Staatsexamen zum Arzt ablegen wird, lieber das Spiel analysieren statt über diesen speziellen Treffer Auskunft geben. «Ich spiele für Zofingen und wir wollen gewinnen», liess sich Skrzypczak-Junior entlocken. Er und sein Vater gingen sportlich mit dem Ausgang des Spiels um. «Wir beide freuen uns, wenn wir gewinnen. Aber heute Abend freut es mich schon sehr besonders», verriet Dawid Skrzypczak dann doch.
Auch sein Vater hielt die Gefühlslage – trotz Niederlage – unter Kontrolle: «Wir und ich persönlich bekommen ungern Gegentore. Wenn es für Zofingen gerade Dawid ist, ist es nicht schlecht, mein Sohn will auch gewinnen und ich freue mich für ihn», sagte der ehemalige Aarau-Profi Dariusz Skrzypczak.
Drei Eckbälle, drei Tore
Bezeichnend für dieses Spiel war, dass alle drei Tore ihren Ursprung in Eckbällen hatten. «Wir haben eine neue Erfahrung gemacht, zwei Tore nach Standards zu erhalten», bemerkte Dariusz Skrzypczak. Beim 1:0 spielte Robert Majic den Ball flach vor den Strafraum. Aus 18 Metern hob Oliver Jonjic die Kugel unter die Latte (55. Minute). «Wir gingen durch einen einstudierten Eckball in Führung», erklärte Zofingens Trainer Nicola Nocita.
Beim Ausgleich in der 64. Minute verlängerte ein Zofinger Sphetim Arifis Eckstoss mit dem Kopf zu Sacha Stauffer. Dieser schoss Leo Schrittwieser an, ehe Solothurns Neo-Captain Loïc Chatton am schnellsten auf den Abpraller reagierte und SCZ-Torhüter Alessandro Vodola tief zum 1:1 bezwingen konnte.
Hitze prägte die Partie
Die brütende Hitze bei 32 Grad hatte wesentlichen Einfluss auf das Spiel. Favorit Solothurn startete mit Druck und drängte den Platzklub zurück. Hannes Hunziker zwang Alessandro Vodola in der 11. Minute zu einer Parade, die zum ersten Eckball führte. Die Westaargauer setzten derweil auf eine kompakte Defensive. Nach einer Entlastungsaktion konnte Robert Majic aus 25 Metern einen Freistoss treten, den Jeffrey Grosjean hielt (14.).
Bis zur nächsten Möglichkeit dauerte es 24 Minuten. Loïc Chatton kam nach einem Konter auf Zuspiel von Altin Osmani zum Abschluss. Diesen parierte Vodola, der Nachschuss flog knapp am rechten Torpfosten vorbei. Ebenso knapp verpasste Denis Emmenegger mit einem Distanzschuss (45.) das Tor.
Aktiver und erfolgreicher
In die Fortsetzung starteten die Gastgeber aktiver und aggressiver. Solothurn verhielt sich nach der Pause zu passiv, liess wirkungsvolles Pressing vermissen und enttäuschte im kämpferischen Engagement. «Heute zahlten sich die offensiven Wechsel nicht aus, heute klappte es nicht», anerkannte Dariusz Skrzypczak diesen schwachen Auftritt.
Dadurch wurde sein Team nie zwingend, was Zofingen entgegenkam. Dank einer Steigerung nach der Pause verdiente sich der Aufsteiger die drei Punkte. «Es war auch Glück dabei. Es ist gut gelaufen, wir konnten die Räume eng machen und das schnelle Umschaltspiel entschied die Partie», freute sich Nicola Nocita über den Starterfolg.
Zofingen – Solothurn 2:1 (0:0)
Trinermatten. – 271 Zuschauer. – SR: Hürlimann. – Tore: 55. Jonjic 1:0. 64. Chatton 1:1. 84. Dawid Skrzypczak 2:1.
Zofingen: Vodola; Emmenegger, Dawid Skrzypczak, Rakovan, Lukic; Fernandes (88. Schwegler), Majic; Valovcan, Jonjic (76. Hodzic), Ajil (69. Weber); Sant Anna (82. Brzina).
Solothurn: Jeffrey Grosjean; Kohler, Waylon Grosjean, Müller (89. Hasanovic), Philippe Gerspacher; Hunziker, Stauffer; Schrittwieser (69. Veronica), Osmani (80. Hausic), Henzi (58. Arifi); Chatton.
Bemerkungen: Zofingen ohne Bossert und Wellington (beide verletzt). – Gedenkminute für Zofingens verstorbenes Ehrenmitglied Ruth Holzer-Meyer (91). – 50. Pfostenschuss Osmani. – Verwarnungen: 73. Hunziker (Foul), 77. Lukic (Handspiel), 80. Müller (Foul).
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