Zofingens Handballerinnen hoffen auf eine bessere zweite Hälfte

Wer Svenja König schon einmal Handball spielen gesehen hat, kann ihren Teamkolleginnen nur zustimmen. Sie beschreiben die 18-jährige Aufbauerin auf der Website des TV Zofingen Frauen kurz und treffend: «Augen zu und durch.» Möglich wären auch gewesen: «Keine Rücksicht auf Verluste» oder «Sie kennt nur ein Gas: Vollgas.»

«Aufgrund meiner Ausbildung kann ich leider nicht an jedem Spiel dabei sein», sagt Svenja König, die im dritten und letzten Lehrjahr als Detailhandelsfachfrau in einem Sportgeschäft in Langenthal steht, «deshalb versuche ich, wenn ich da bin, immer 100 Prozent zu geben.» In 9 Einsätzen hat Svenja König 25 Treffer erzielt, womit sie in der internen Torschützenliste weit oben steht. «Ich bin mit meinen Leistungen nicht unzufrieden», sagt die Rückraumakteurin, «aber ich kann in den Bereichen Abschluss und Technik sicher noch Fortschritte machen.»

Ähnlich sieht es auch aus, wenn man die Qualifikation der TVZ-Frauen etwas genauer unter die Lupe nimmt. Aus zehn Meisterschaftsbegegnungen resultierte letztlich nur ein Sieg und ein Unentschieden. Die schlechteste Torausbeute (17,3 Treffer im Schnitt) und die meisten Gegentore (29,1) reichten wenig überraschend nur für den sechsten und letzten Platz. «Wir haben bisher nur selten gezeigt, was wir eigentlich können», ärgert sich die Strengelbacherin Svenja König, die das Hauptproblem in der Offensive sieht, «im Angriff sind wir zu wenig konsequent, leisten uns zu viele technische Fehler und Fehlabschlüsse.» Ausserdem habe es nach guten ersten Halbzeiten auch hie und da am Durchhaltewillen gefehlt, weiss die Schwester von Velotrialist Jonas König, die sich manchmal auch im Geschicklichkeitssport versucht.

Erneuter Steigerungslauf?

Dennoch glaubt die junge Strengelbacherin an eine bessere zweite Meisterschaftshälfte und damit verbunden an den Ligaerhalt. «Nachdem auf diese Saison hin wieder einige neue Spielerinnen dazugekommen sind, verstehen wir uns auf dem Feld immer besser», sagt Svenja König, «zudem konnten wir in der Qualifikation wieder Erfahrungen sammeln. Und vor allem wissen wir, dass wir es besser können.»

Trotz der eher mässigen ersten Saisonhälfte hält sich der Frust bei Svenja König momentan noch in Grenzen. Sollte es letztlich aber nicht für den Ligaerhalt reichen, würde sich das bestimmt ändern: «Noch will ich gar nicht an so etwas denken. Aber ich weiss, dass bei mir persönlich die Enttäuschung sehr gross wäre.» Was für die Zofingerinnen spricht, ist, dass nach der Weihnachtspause alles wieder bei Null beginnt – und die TVZ-Frauen auch in der vergangenen Saison in der entscheidenden Phase noch einmal richtig zulegen konnten.