Zu viele Fehler: Der SC Langenthal bleibt gegen den EHC Kloten ohne Ertrag

Beim NLB-Match zwischen dem EHC Kloten und dem SC Langenthal trafen zwei Mannschaften aufeinander, die im letzten Sommer den Trainer gewechselt haben. Bei den Oberaargauern übernahm Jeff Campbell die Führung, bei den Zürchern Langenthals Meistertrainer Per Hånberg. Dass die beiden Mannschaften deshalb in neuen Systemen mit neuen Laufwegen spielen, war rasch augenfällig. Gefährliche Angriffe waren zumeist von Einzelaktionen geprägt, vielmehr entstanden aber Zuspielfehler, welche wegen fehlenden Strukturen ebenso selten ausgenutzt werden konnten. Dazu kam, dass beim SC Langenthal diverse Leistungsträger wie Mathieu Maret oder Stefan Tschannen wenig überzeugend auftraten und Vincenzo Küng praktisch gar nichts gelingen wollte.

Das zerfahrene Spiel hätte der Gastgeber dennoch gewinnen können, denn Möglichkeiten waren vorhanden. Joey Benik ging zwei Mal auf das gegnerische Tor zu, er brachte die Pucks aber nicht am starken Dominic Nyffeler vorbei. Der EHC Kloten versuchte derweil die Unsicherheiten im SCL-Spiel mit einem starken Pressing auszunutzen. Teilweise griffen die Zürcher mit zwei bis drei Stürmern die puckbesitzenden Langenthaler an, was lange Zeit fruchtete. Ein stark agierender Connor Hughes, der wegen einer soweit harmlosen Verletzung von Stammtorhüter Philip Wüthrich erstmals in Gelb-Blau zum Einsatz kam, vermochte die guten Torabschlüsse aber oftmals zu parieren.

In der 5. Minute kam der grossgewachsene SCL-Keeper aber trotzdem ein erstes Mal zu spät, als Emilijus Krakauskas etwas überraschend im Slot freigespielt wurde und das 1:0 erzielte. Diese frühe Führung konnte der Ex-Klotener Serge Weber exakt zur Spielmitte noch ausgleichen, ehe Kloten auf das letzte Drittel hin das Tempo erneut erhöhte und abermals in der fünften Drittelsminute in Führung ging. Marc Marchon machte sich ein Durcheinander vor dem Tor zunutze, als er – ebenfalls etwas überraschend – auf einer freien Seite die Scheibe an sich nehmen und diese über den liegenden Hughes zum 2:1 ins Tor lupfen konnte.

Auf den SC Langenthal wartet noch viel Arbeit
Die Partie blieb bis zuletzt eng, weshalb es für den SCL durchaus möglich gewesen war, diese noch zu kippen und Punkte zu gewinnen. «Zu viele Hoffnungspässe» machte Tom Gerber in seiner Matchanalyse aber aus. Zu viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel und zu viel schwierige Pässe sah Serge Weber als Grund für die entstandene Niederlage. «Wir müssen etwas einfacher spielen. Kloten hat unsere Fehler sehr gut ausgenutzt», so Weber weiter. Dass er sein erstes SCL-Tor gegen seinen Ex-Klub schiessen konnte, sei durchaus speziell gewesen, «bei diesem Flatterschuss war aber auch einiges an Glück inbegriffen.»

Letztlich blieb dieser Schuss in der 31. Minute einer von wenigen Höhepunkten für den SC Langenthal. Das Spiel endete mit Eric Failles Treffer zum 3:1 ins leere Tor. Nach allen drei Wiedersehen mit den Playoff-Gegnern der vergangenen Saison wurde den Langenthalern zum Meisterschaftsstart durchaus Grenzen aufgezeigt. Auf Jeff Campbell und seinen Trainerstab wartet zweifellos noch viel Arbeit.

Langenthal – Kloten 1:3 (0:1, 1:0, 0:2)


Schoren. – 1981 Zuschauer. – SR: Massy/Erard, Huguet/Gurtner. – Tore: 5. Krakauskas (Obrist) 0:1. 31. Weber (Pienitz, Gerber/Ausschluss Forget) 1:1. 45. Marchon (Lehmann, Lemm) 1:2. 60. (59:44) Faille (Marchon/ins leere Tor) 1:3. – Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen Langenthal, 5-mal 2 Minuten gegen Kloten.
Langenthal: Hughes; Müller, Christen; Weber, Pienitz; Henauer, Maret; Bircher, Seydoux; Benik, Clark, Sterchi; Tschannen, Küng, Andersons; Gerber, Kläy, Derungs; Gyger, Nyffeler, Walz.
Kloten: Nyffeler; Kindschi, Grossniklaus; Ganz, Stämpfli; Kellenberger, Steiner; Bachofner; Forget, Faille, Figren; Lehmann, Lemm, Marchon; Füglister, Sutter, Brunner; Staiger, Obrist, Krakauskas; Wetli.
Bemerkungen: Langenthal ohne Melnalksnis (überzählig), Wüthrich (verletzt) und Kummer (krank). 34. Time-Out Kloten. 60. Time-Out Langenthal. 59:05 bis 59:44 Langenthal ohne Torhüter Hughes zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.

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