Zusammenschluss soll Gewinn abwerfen

 

Bottenwil, die Ortsbürgergemeinde Uerkheim und der Staatswald Aargau möchten die Forstbetriebe zusammenlegen.

Viele Forstbetriebe stecken in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage. Der Zerfall der Holzpreise, hohe Personalkosten, geringe Produktivität und die stetig steigenden gesellschaftlichen Ansprüche an den Wald, aber auch der Klimawandel sind dafür verantwortlich. Auch die Forstbetriebe Bottenwil und Baan (Staatswald Aargau), Letztgenannter bearbeitet daneben auch die Wälder der Ortsbürgergemeinde Uerkheim, sind vom schwierigen Umfeld betroffen. «Die aktuell bewirtschafteten Flächen sind für die einzelnen Betriebe zu klein, um wirtschaftlich überleben zu können», sagte Heinz Gerber, Gemeindeammann von Bottenwil anlässlich eines Infoabends. Deshalb streben die Betriebe nun einen Zusammenschluss zum «Forstbetrieb Uerkental» an. Dieser soll mit einem Gemeindevertrag geregelt und an der kommenden Ortsbürgergmeind von Uerkheim (19. Mai) und der Gmeind Bottenwil (19. Juni) besiegelt werden. «Mit dem Zusammenschluss erhoffen wir uns 2018 knapp kostendeckend zu sein», sagt Gerber weiter. «Ab 2019 ist dann ein Ertragsüberschuss budgetiert.» Der Vertrag, in welchem die drei Waldeigentümer gleichberechtigt vertreten sind, dauert in einer ersten Phase fünf Jahre und kann danach alle zwei Jahre gekündigt werden.

Der neue Forstbetrieb verfügt über eine potenzielle jährliche Nutzungsmenge von 8400 m³ Holz. Neben der Waldbewirtschaftung wird der Betrieb auch weiterhin Dienstleistungen für Dritte erbringen. Der Forstbetrieb wird im Werkhof Baan an der Bottenwilerstrasse in Zofingen seine Basis haben und sich dort für monatlich 2500 Franken einmieten. Bottenwil wird die Rechnungsführung sowie die Personaladministration übernehmen. Dafür erhält die Gemeinde eine jährliche Pauschale von 10000 Franken. Die zukünftig durch den Forstbetrieb Uerkental zu bewirtschaftenden Flä- chen umfassen total 894 ha, davon sind 720 ha produktiver Wald, aufgeteilt in 373 ha Baan, 177 ha Bottenwil und 170 ha Ortsbürger Uerkheim. Dazu kommen 66 ha Reservate (52 ha Baan, 6 ha Bottenwil und 8 ha Uerkheim) und 110 ha Privatwald.

Im Rahmen der Zusammenführung der beiden Forstbetriebe werden im Personalbereich 1,8 Stellen eingespart. Diese erfolgen ohne Entlassungen. Baan-Förster Hans-Ruedi Fischer geht 2018 in Pension und ein Arbeitsvertrag mit einem Baan-Forstwart läuft aus. Der neue Forstbetrieb nimmt seine Tä- tigkeit mit dem Forstbetriebsleiter Markus Steiner, einem Vorarbeiter, zwei Forstwarten sowie einem Lehrling auf. Die heute in den Forstbetrieben Bottenwil und Baan vorhandenen Forstfahrzeuge, Maschinen und Werkzeuge werden bei Vertragsabschluss zu Eigentum und Unterhalt durch den neuen Forstbetrieb übernommen. Die eingebrachten Betriebsmittel (Baan: Forstschlepper mit Auflegeanhänger, Sachentransportanhänger und Kompaktlader; Bottenwil: Forsttraktor und Subaru; Uerkheim: keine Betriebsmittel) wurden bewertet. Die Restwerte der Maschinen per Ende 2017 werden nach dem Flä- chenschlüssel auf die drei Vertragspartner aufgeteilt. Für den Staatswald resultiert ein Guthaben von 100477 Franken, für die beiden Gemeinden resultiert eine Einkaufssumme von 16024 Franken (Bottenwil) und 84 453 Franken (Uerkheim).

«Wir sind überzeugt, dass mit dem Zusammenschluss zum Forstbetrieb Uerkental eine zukunftsorientierte Lö- sung präsentiert wird», sagt Fabian Dietiker, Leiter Staatswald des Kantons Aargau. Im Anschluss an den Infoabend wurde heftig darüber diskutiert, ob es nicht sinnvoll wäre, die beiden Bauämter ebenfalls zusammenzulegen.