Zwei Lernende der Holzbau Hochuli AG sahnen beim Lehrlingswettbewerb ab

Die Schlossrueder Holzbaufirma ist vorzugsweise im Dreieck Aarau-Zofingen-Reinach unterwegs. Mit rund 30 Fachleuten der Berufe Zimmermann, Dachdecker, Spengler und Schreiner bietet das Familienunternehmen ein breites Leistungsspektrum in den Bereichen Gebäudehülle, Innenausbau und Umbau. Einwandfreie Arbeit zu fair kalkulierten Preisen lautet die Devise. Ein Blick in die Werkhalle lässt auf toporganisierte Arbeitsabläufe und ein motiviertes Team schliessen. Der Handwerksnachwuchs beweist, dass Holzbau Hochuli an einer soliden Entwicklung arbeitet. Sieben Lehrlinge absolvieren derzeit eine Ausbildung zum Zimmermann, ein weiterer eine Dachdecker-Zusatzlehre. Im August startet der erste Bauspenglerlehrling. Der Ausbildungsstand spiegelt sich in ihren Arbeiten wider. Zwei schafften den Sprung beim Lehrlingswettbewerb der Holzbau Schweiz Sektion Aargau aufs Podest. Wie eng es zuging, lässt sich anhand der Punktzahlen erahnen. Die ersten drei Prämierten unterschieden sich oft nur um wenige Punkte.

Einen Punkt unter der Maximalpunktzahl

Einer der Glücklichen ist der Reitnauer Lukas Hochuli im zweiten Lehrjahr. Mit seinem Strebenwürfel bleibt er mit einer Note von 6 nur einen Punkt unter der Maximalpunktzahl von 135. Rang zwei in einem Feld von insgesamt 75 Mitbewerbern ist ein bemerkenswertes Resultat. Neben der Hobelbank brauchte er auch den Computer zum Herunterladen von Aufgabenbeschreibung und Plänen. Von Anfang November bis Ende Dezember kostete ihn die Erstellung seiner Konstruktion 60 bis 70 Arbeitsstunden in der Freizeit. «Schliesslich muss alles passen und schön aussehen», sagt er. Auf einen Platz unter den ersten zehn hatte er gehofft, Rang zwei freute ihn umso mehr.

Der Beste unter 20 Aargauer Holzbaulehrlingen

Mit der Note 5,6 und 87 Punkten erwies sich Janis Bossard mit seinem frei wählbaren Modell eines Dachstuhls unter 20 Aargauer Holzbaulehrlingen als der Beste. Von Lehrlingen im dritten Lehrjahr wird mehr Verantwortung verlangt, eine Treppe wäre die Alternative gewesen. Neben der Hobelmaschine kamen die Tischkreissäge und «Cadwork» auf dem Computer zur Erstellung der Pläne zum Einsatz. Vorgaben gab es keine. 70 bis 80 Stunden standen dem Kölliker für seine Dachstuhlkonstruktion am Ende zu Buche. Sich streng an die selbst erstellten Pläne zu halten, bezeichnete er als grösste Herausforderung. Über das Abschneiden selbst habe er sich keine Gedanken gemacht, wohl wissend, dass er eine gute Arbeit abgeliefert habe.

Rat erhielt er von Kollegen, einem Auszubildenden im vierten Lehrjahr und von Stefan Hofmann. Dieser ist hauptverantwortlicher Lehrlingsbetreuer und erlernte sein Fachwissen selbst im Schlossrueder Holzverarbeitungsbetrieb. «An den Arbeiten erkennt man, wie selbstständig Lehrlinge arbeiten. Mit der Auszeichnung durch Holzbau Schweiz Sektion Aargau haben sie sich selbst belohnt», kommentiert Hofmann die Prämierung seiner Schützlinge. «Der Erfolg ist allein den beiden Auszubildenden zuzuschreiben. Die Zeiteinteilung ist dabei ausschlaggebend gewesen», fügt Firmenchef Martin Hochuli hinzu, lässt aber nicht unerwähnt, dass es den Unternehmensverantwortlichen obliegt, die richtigen Lehrlinge einzustellen.

Abwechslungsreich finden beide Auszubildenden den Beruf des Zimmermanns. «Man ist immer wieder an einem anderen Einsatzort tätig, und Holz macht Spass», sagt Janis Bossard. Lukas Hochuli bezeichnet Holz als vielseitiges Material. Er hilft derzeit in Unterentfelden bei einer Dachsanierung mit, während Bossard in Oberkirch eine alte Scheune in ein Wohnhaus umbaut, natürlich nicht allein. Arbeiten bei widrigen Temperaturen macht beiden nichts aus, auch nicht bei Minusgraden, man müsse nur etwas schneller arbeiten.