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0:4-Pleite: Kein Entrinnen für den FC Solothurn aus der Negativspirale

Ratlos: FCS-Interimstrainer Ronald Vetter.

«Uns gelang kein Schuss aufs gegnerische Tor, bei uns fehlte es an allen Ecken und Enden, bei den meisten Spielern ist noch nicht angekommen, dass wir uns im Abstiegskampf befinden, jeder muss nun ans Limit gehen»

, fand FCS-Interimstrainer Ronald «Rony» Vetter nach dem neuerlichen Debakel klare Worte. Nur zehn Minuten dauerte das hoffnungsvolle Strohfeuer der Gäste. Sie wirkten bissig, aggressiv, drängten mit konsequentem Pressing die Höngger zurück. Doch mit ihrem ersten Angriff zerstörten die Gastgeber die günstige Ausgangslage ihrer Kontrahenten. Über rechts angreifend, vollendete frei stehend Constancio mit einer herrlichen Bicicleta die Flanke von Nguy zum 1:0 (10.).

Ein Gegentor und das Kartenhaus bricht zusammen

«Immer der erste Schuss des Gegners aufs Tor ist drin», kommentierte Vetter frustriert. Nach diesem Schocker fielen die Solothurner ins alte Fahrwasser zurück. Das Mannschaftsgefüge hielt dieser Belastung und Herausforderung nicht Bestand. Denn, spritzig, offensiv sofort in den Abschluss gehend, setzten die Platzherren Druck auf. Mit Negativfolgen für die Besucher. Anderegg holte bei seinem Comeback nach langem Verletzungsausfall die einzige gelbe Karte auf der Sechzehner-Linie gegen Anioke ab (16.). Den platzierten Freistoss von Stojanov rechts um die Mauer ins hohe Ecke machte Bähler boxend mit einer Glanzparade zunichte.

Zwei Minuten später war der Gäste-Schlussmann machtlos. Einen Freistoss von rechts von Pepperday versenkte der ungenügend gedeckte Nguy mit dem Kopf zum 2:0. Nur vier Minuten später folgte der dritte Nackenschlag. Auslöser war der erste Eckball von Stojanov. Die Ambassadoren brachten den Ball nicht weg. Anioke erhöhte im Nachgang halbrechts freistehend mit sattem Schuss auf 3:0. „Wir haben zu wenig gut verteidigt“, der Interimstrainer lakonisch zu diesen Treffern.

3:0: Nach 23 Minuten war die Entscheidung bereits gefallen

Nach 23 Minuten war die Entscheidung gefallen. Höngg schoss mit seiner gradlinigen und direkten Spielanlage aus vier Möglichkeiten drei Tore! Die Solothurner verloren nach dem ersten Verlusttreffer den Faden. Die totale Verunsicherung war offensichtlich. Die Pässe ins letzte Drittel kamen nicht an. Ohne Selbstvertrauen konnte nichts Konstruktives entstehen.

Einen Umschwung erhoffte sich Vetter mit dem Dreifachwechsel von Koekenbier, Gräf und Bruni für Kaiser, Musai und Mathys auf die zweite Hälfte. Die Auswirkungen waren bescheiden. Alles blieb weiterhin zaghaft und zögerlich, dadurch harmlos. So überraschte ein vierter Zürcher Treffer nicht. Am rechten Torpfosten balgten sich Bähler und Derungs um den Ball. Keiner konnte ihn behändigen. Anioke erbte und schob zum 4:0-Schlussstand ein (72.).

Durch die beiden letzten Einwechslungen von Sebastian Gerspacher für Hunziker (76.) und Stuber für Huser (82.) mussten nach Mathys und Kaiser zwei weitere arrivierte Spieler, also Leistungsträger, vorzeitig unter die Dusche. Ein Indiz, dass im Teamgefüge vieles nicht stimmt. «In der zweiten Halbzeit mit den Jungen war die Bereitschaft besser, uns fehlte jedoch die Entschlossenheit, es blieb beim Stückwerk, so wird es schwierig, aber es geht weiter», steht Vetter vor einer intensiven Woche. Es gilt, das Team für das Punktespiel gegen Buochs nächsten Samstag aufzurichten. Das Sportjahr 2021 soll einigermassen versöhnlich beendet werden.