Sieben Todesfälle auf Islandpferde-Hof: Ermittlungen laufen – auch Kantonstierärztin ist ratlos

Sieben ungeklärte Todesfälle, vier Pferde hängen am Tropf. Es seien «rabenschwarze Tage» auf dem Islandpferdehof Heuberg in Kaisten, schrieben die Hofbetreiber Helgi Leifur und Lea Sigmarsson am Dienstag auf ihrer Facebook-Seite. «Tierspitäler und Tierärzte suchen fieberhaft auf internationaler Ebene nach der Ursache. Polizei, Staatsanwaltschaft und Veterinäramt sind involviert», heisst es weiter.

Die Anteilnahme am Schicksal der Hofbetreiber ist gross. Rund 20 Stunden nach der Veröffentlichung des Beitrags hat dieser rund 140 Kommentare. «Den Besitzern der kranken und verstorben Fellnasen ganz viel Kraft», kommentiert eine Userin. «Unfassbar tragisch», meint eine zweite. Und eine dritte wünscht «viel Kraft und Zuversicht und dass die Ursache bald gefunden wird».

Für Lea Sigmarsson sind die Vorfälle kaum zu ertragen. «Es ist ein Albtraum», sagt sie. «Wir können nichts machen.» Am Donnerstagabend habe man die Pferde noch wie immer ganz normal mit Heulage gefüttert. Die Tiere hätten jedoch nach kurzer Zeit das Fressen eingestellt und seien davon gelaufen.

Am Freitagmorgen dann sei das erste Pferd verstorben, sagt sie. Sechs weitere Pferde sind trotz Behandlung durch die Tierärzte in den folgenden Tagen verendet. Derzeit hängen vier Pferde auf dem Heuberg am Tropf.

«Ihnen geht es sehr schlecht. Bisher hat es kein erkranktes Pferd geschafft», sagt Lea Sigamrsson, welche die Hoffnung jedoch nicht aufgeben will. Trost finden die Hofbetreiber in der Unterstützung und im Beistand zahlreicher Freunde und Bekannte. «Sie besorgen Infusionen, kaufen für uns ein oder kochen für uns, damit wir entlastet werden», sagt sie.

Vorfälle sind unerklärlich

Für Lea Sigamrsson ist es unerklärlich, wie es zu dem tragischen Vorfall auf dem Hof kommen konnte. «Die Pferde werden in Neuner-Gruppen in unterschiedlichen Stallungen gefüttert. Aus jeder Gruppe sind etwa drei Tiere erkrankt», sagt sie.

Die Untersuchungsergebnisse der Pathologie treffen am Mittwoch ein. «Es ist sehr belastend noch keine Gewissheit zu haben, was die Ursache für das alles ist», sagt Lea Sigmarsson, die sich eine rasche Aufklärung wünscht, damit vermieden wird, dass sich solch ein schrecklicher Vorfall andernorts wiederholt.

Auch die Polizei ist in den Fall involviert. «Wir haben am Sonntag Meldung bekommen und haben die Hofbetreiber zu dem Vorfall befragt», sagt Aline Rey, Sprecherin der Kantonspolizei, die nachschiebt, dass es einen vergleichbaren Fall in der Region noch nicht gegeben hat. «Wir arbeiten vor Ort mit verschiedenen Behörden zusammen», so Rey.

Gemäss Jelena Teuscher, Sprecherin beim Departement für Gesundheit und Soziales des Kantons, deuten die ersten bakteriologischen und virologischen Befunde auf keine anzeigepflichtige Tierseuche hin. «Eine Ansteckungsgefahr für andere Tiere und den Menschen kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden», sagt sie.