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Gault Millau: Drei neue Spitzenköche kommen aus Baden – das sind die anderen Top-Lokale im Aargau 

Gleich vier Aargauer Restaurants haben neu den Einzug in den Gastroführer Gault Millau geschafft – und drei davon sind Badener Lokale: Das Restaurant Oberstadt, der «Grosse Alexander» (beide 14 Punkte), und das «Plü» des Grand Casino Baden (13 Punkte) sorgen dafür, dass Baden wieder zur Gourmetstadt wird. Als viertes Lokal neu im Gastroführer ist ein Restaurant aus dem Westaargau: der «Loohof» aus Oftringen (14 Punkte).

Gleich doppelt im Gault Millau vertreten ist damit Starkoch Tim Munz: Anfang Juni hatte der 31-Jährige zusammen mit seinen Geschäftspartnern Viktor und Alex Berger das Restaurant Oberstadt in Baden eröffnet. Daneben führt Munz sei fünf Jahren das Restaurant «Zur Heimat» in Ehrendingen, das bisher auch 14 Punkte aufwies. Im aktuellen Führer für das Jahr 2022 gehört das Lokal zu den Aufsteigern, neu erhält es von den Gourmet-Testern sogar 15 Punkte.

In der Oberstadt ist Munz laut den Testern des Gault Millau selbst nur am Mittwoch vor Ort. «Mit Marco Herrmann an der Front und Küchenchef Christopher Knippschild («Mesa» und «Gustav», Zürich) hat er aber ein kongeniales Duo gefunden. Ihr Start ist rundum geglückt», stellen die Gastroexperten fest. Bei ihrem Besuch genossen sie «einen tadellosen einheimischen Zander an Yuzuperlen mit Blumenkohl und gerösteten Haselnüssen» und als «nicht weniger überzeugenden Hauptgang ein perfekt gebratenes Filet vom Pata-negra-Schwein mit Rotweinsauce, Fenchel und Couscous.»

«Gewinn für den Aargau:» 25-jähriger Küchenchef im Grossen Alexander

Das Restaurant Grosser Alexander ist dank Niklas Schneider und Ramona Gehrig aus dem Dornröschenschlaf erwacht.

Gar noch jünger als Tim Munz (31) ist Niklas Schneider (25), der Küchenchef im «Grossen Alexander» in Baden: «Der junge Mann ist eine Entdeckung und, das lässt sich jetzt schon sagen, ein Gewinn für das kulinarische Angebot im Kanton Aargau», schreibt der Gault Millau über ihn. Mittags werde im Traditionshaus in der Badener Altstadt nahe bei der Limmat «jetzt einfach, aber gut, abends anspruchsvoll, aber locker gekocht.»

Lob für Neueinsteiger mit 14 Punkten aus Oftringen

Das dritte Lokal in Baden, das neu im Gault Millau vertreten ist, wurde im Coronajahr 2020 komplett umgebaut. Die Gastrotester sehen den Start des «Plü» (13 Punkte) im Grand Casino Baden als geglückt: «Die Küche unter Küchenchef Enrique Isler Benedicto zeigt eine ordentliche Leistung, der Service ist erfrischend vif, sympathisch und durchwegs mit Leuten bestellt, die sichtlich Spass an ihrem Job haben.» Ein Renner dürften aus Sicht der Gourmetprofis die «Asado-Donnerstage» werden, die Grill-Abende, «an denen à discrétion argentinische Fleischstücke gefuttert werden.»

Angetan äussern sich die Tester auch vom einzigen neuen Lokal aus dem Westaargau im Gault Millau, dem Loohof in Oftringen. «Daniel Pittet, Biker und Hundefreund, Herzenswalliser und schwer tätowierter Koch, der auch schon mit einem Foodtruck unterwegs war, hat das Lokal entstaubt und wiederbelebt», heisst es im Führer. Pittet arbeite «mit exzellenten, rein schweizerischen Produkten und biete eine feine, fleisch- und fischbasierte Marktküche in der Wirtschaft, eine Tavolata am grossen Tisch und eine Gourmetküche im Atelier».

Gault Millau verteilt viermal 15 Punkte – ganz oben steht das «Fahr» mit 16 Punkten

Ganz oben steht im Gault Millau weiterhin das Restaurant Fahr in Künten-Sulz mit 16 Punkten. Dahinter folgen Restaurant zur Heimat in Ehrendingen, das «Rosmarin» in Lenzburg, der «Hirschen» in Villigen und der «Schlossgarten» in Schöftland, die alle mit 15 Punkten ausgezeichnet wurden.

Zu den Aufsteigern gehört neben der «Heimat» in Ehrendingen auch das Restaurant Cocon, das zum Seerose Resort in Meisterschwanden am Hallwilersee gehört. Im letzten Jahr wies das Lokal noch 13 Punkte auf, dieses Jahr erhielt es einen Punkt mehr. Unverändert mit 14 Punkten bewertet wurden das Restaurant Bänziger in Seon, der Gasthof zum Bären in Birmenstorf, das «Silvio’s Ampère» in Rupperswil, das Restaurant Bären in Mägenwil und das «Fédéral» in Zofingen.

Neben dem neu eingestiegenen Plü in Baden werden im Gault Millau auch das «Mürset» in Aarau, der «Bären» in Kölliken, die «Pinte» in Dättwil, der «Ochsen» in Wölflinswil, der «Bären» in Suhr, die «Mühle» in Oberentfelden mit 13 Punkten bewertet.

Mürset in Aarau als Absteiger: «Eine gute Vor und Nachspeise reicht nicht»

Nur noch 12 Punkte erhält dieses Jahr das Mürset in Aarau – damit wurde das Lokal um einen Punkt zurückgestuft. «Das Stroganoff totgebraten, das Lamm unter dem Salamander totgetrocknet und die Leberli irgendwas dazwischen: Wir haben im «Mürset» schon besser gegessen als an diesem sonnigen Sommertag auf der Terrasse an der Aarauer Riviera», hiesst es im Gault Millau. Der Hauptgang überzeugte die Tester nicht, die Vor- und Nachspeisen seien hingegen «tipptopp» gewesen. «Aber das reicht nicht», so das Urteil, das letztlich einen Punkt kostet.

Nicht mehr im Gault Millau 2022 vertreten ist die Kettenbrücke in Aarau, die letztes Jahr noch 12 Punkte erhalten hatte. Damit setzt sich der Abstieg der Lokale aus der Kantonshauptstadt fort, nachdem vergangenes Jahr schon das Beluga Restaurant Pi aus der Liste gefallen war.

16 Punkte

Restaurant Fahr, Künten (unverändert)

Bleibt der beste Aargauer Spitzenkoch: Manuel Steigmeier vom Restaurant Fahr in Künten. 

15 Punkte

Wirtshaus zur Heimat, Ehrendingen (+ 1 Punkt)Restaurant Rosmarin, Lenzburg (unverändert) Restaurant Schlossgarten, Schöftland (unverändert) Restaurant zum Hirschen, Villigen (unverändert)

14 Punkte

Restaurant Cocon, Meisterschwanden (+ 1 Punkt)Restaurant Bänziger, Seon (unverändert) Pfändler’s Gasthof zum Bären, Birmenstorf (unverändert) Restaurant Bären, Mägenwil (unverändert) Restaurant Fédéral, Zofingen (unverändert) Restaurant Silvio’s Ampère, Rupperswil (unverändert)Restaurant Oberstadt, Baden (neu)Restaurant Grosser Alexander, Baden (neu)Restaurant Loohof, Oftringen (neu)

13 Punkte

Gasthaus Bären, Kölliken (unverändert) Restaurant Bärenstübli, Hotel Bären, Suhr (unverändert)Landgasthof Ochsen, Wölflinswil (unverändert) Restaurant Pinte, Dättwil (unverändert) Restaurant zur Mühle, Oberentfelden (unverändert)Restaurant Plü, Grand Casino Baden (neu)

12 Punkte

Restaurant Mürset, Aarau (-1 Punkt)

Die Auszeichnungen und Punktewertungen des Gourmetführers Gault-Millau gelten als wichtigste Wertung im Schweizer Gastrogewerbe. Die aktualisierte Liste wird jedes Jahr im Herbst neu herausgegeben und umfasst dieses Jahr rund 860 verschiedene Lokale.