Sie sind hier: Home > Sport > Der Showdown der Hochburgen: Können die Freiämter Willisau vom Thron stossen?

Der Showdown der Hochburgen: Können die Freiämter Willisau vom Thron stossen?

Die Schweizer Ringerszene kommt zum Auftakt ihres Jahreshöhepunktes mit einem blauen Corona-Auge davon. Mit Masken- und Zertifikatspflicht dürfen am Samstagabend über 1000 Zuschauer in der Bachmattenhalle Muri beim ersten Finalkampf zwischen der Ringerstaffel Freiamt (RSF) und dem Ringerclub Willisau (RCW) für ein Höllenspektakel sorgen.

Beim dritten finalen Aufeinandertreffen der beiden Vereine hintereinander liegt die Favoritenrolle erneut beim Luzerner Rekordmeister, der in den letzten zwei Jahren jeweils mit nur einem Mannschaftspunkt Differenz den Titel eroberte. Nachfolgend ein Vergleich der beiden Ringerhochburgen in zehn Punkten analog der zehn Einzelkämpfe auf der Matte.

Kaderbreite

Die zehn Qualifikationsrunden bewiesen, dass Freiamt über ein grösseres und ausgeglicheneres Potenzial an Nationalliga-A-Ringern verfügt. Die RSF beendete die Qualifikation trotz zweier Niederlagen gegen Willisau mit 237:121 Mannschaftspunkten gegenüber 224:139 der Luzerner.2:1-Sieg für Freiamt

Kaderqualität

Trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Samuel Scherrer verfügt Willisau immer noch über die stärkeren Einzelringer. Die Internationalen Michael Portmann (Junior), Tobias Portmann (U23) Olympionike Stefan Reichmuth und Delian Alishahi (U23) sind kaum zu schlagen. Hinzu kommt der Altinternationale Jonas Bossert, der 2021 einen zweiten Frühling erlebt. Da ist das Potential von Freiamt trotz der Internationalen Nils und Nino Leutert, Marc Weber und Christian Zemp sowie des Russen Magomed Aischkanow bescheidener.2:1-Sieg für Willisau

Formkurve

Freiamt trumpfte im Halbfinal gegen Kriessern gross auf, Willisau genügten gegen Einsiedeln zwei Pflichtauftritte ohne Brillanz.2:1-Sieg für Freiamt

Qualifikationsduelle

Obwohl die RCW-Lions die Qualifikation teilweise auf die leichte Schulter nahmen, setzten sie in den beiden Direktduellen gegen Freiamt eine «Duftmarke». Den Heimkampf gewannen die Luzerner 20:16, in Muri siegten sie mit grossem Einsatz 16:14, obwohl die Aargauer Ringerhochburg ein starkes Team nominiert hatte.2:0-Sieg für Willisau

Cheftrainer

Marcel Leutert wartet bei seinem zweiten Einsatz als Freiämter Cheftrainer noch auf den ersten Titelgewinn. Doch er ist mit allen Wassern gewaschen, kennt Erzrivale Willisau in- und auswendig und brennt nach zwei Finalniederlagen auf Gold. Bei Willisau stehen erstmals Philipp Rohrer (Greco) und Gergely Gyurits (Freistil) in der Verantwortung. Sie müssen sich bei ihrer Finalpremiere auf ihr Umfeld abstützen.2:1-Sieg für Freiamt

Nervenstärke

Obwohl Willisau in diesem Bereich in den letzten Jahren stabiler geworden ist, flatterten bei den Luzernern jeweils zu Beginn der Finalserie die Nerven. Freiamt könnte im ersten Finalduell davon wieder profitieren. Aber Willisau wusste jeweils zu reagieren. Das aktuelle Willisauer Team weiss, wie man Titel gewinnt.2:1-Sieg für Willisau

Finaltaktik

Trotz jeweiliger Startniederlage holten die RCW-Lions in den letzten zwei Jahren den Schweizer Mannschaftsmeistertitel mit ringerischer Klasse und taktischem Geschick. Da hatte Freiamt bisher ein Manko.3:1-Sieg für Willisau

Fans

Die Willisauer Anhänger erteilten den Freiämtern im Qualifikationsrückkampf in Muri in Sachen moralischer Unterstützung ihrer Athleten eine Lektion. Wie auch der Halbfinal-Heimkampf der Freiämter gegen Kriessern zeigte, besteht für die Fans Steigerungspotenzial. Die «gelb-blaue Wand» im Final 2019 war allerdings imposant.2:1-Sieg für Willisau

Aufstellung

Willisaus taktische Fehlgriffe in der Aufstellung sind legendär. Vor allem im ersten Finalkampf tun sich die Lions jeweils schwer, weil Freiamt im Hinkampfmodus Vorteile hat. Greifen die Luzerner erneut in die Trickkiste und zaubern eine Überraschung aus dem Hut? Wenn ja: Geht diese auf?2:1-Sieg für Freiamt

Doppellizenzen

Freiamt hat sich mit dem Weinfelder Yves Müllhaupt und dem Brunner Damian von Euw im griechisch-römischen Stil effizient verstärkt. Für Willisau ist der Walliser Greco-Ringer Dimitar Sandov wertvoll. Hingegen ist der 17-jährige Walliser Mathias Martinetti für den Final vor grosser Kulisse noch zu jung.3:1-Sieg für Freiamt

Gesamtvergleich

Erneut kommts zu einem packenden Showdown zwischen den beiden stärksten Ringervereinen der Schweiz. Titelverteidiger Willisau ist leichter Favorit. Aber Freiamts erster Titelgewinn seit 2014 wäre keine Überraschung.16:15-Gesamtsieg für Willisau