
Wucher-Handwerker treiben wieder ihr Unwesen – Aargauer Polizei warnt
Bei einem 95-jährigen Mann tauchte am Mittwoch ein Unbekannter vor dem Einfamilienhaus auf. Der Unbekannte wies auf ein Leck in der Dachrinne hin und drängte darauf, den Schaden zu reparieren, so teilt die Polizei am Freitag mit. Der Senior liess sich überreden und es machten sich drei Männer an die
Arbeit. Statt dem erwähnten Leck, ersetzten die Handwerker aber die ganze Dachrinne, was die Kosten natürlich in die Höhe trieb. Anstelle von ursprünglich 140 Franken für das Flicken des Lochs bestanden die Männer am Ende auf fast 9000 Franken.
Anstelle zu zahlen, rief der Senior seinen Sohn an, der sofort die Polizei einschaltete. Diese konnte die Arbeiter noch rechtzeitig abfangen und nahm sie auf den Polizeiposten mit. Die Kantonspolizei verzeigte die drei jungen Rumänen wegen Wuchers an die Staatsanwaltschaft.
Kein Einzelfall
Die Polizei meldete einen weiteren solchen Fall, der sich nur ein Tag später am Donnerstag in einer anderen Aargauer Gemeinde ereignet hat. Dort hatten dubiose Handwerker die Bewohner eines Einfamilienhauses dazu überreden können, das Dach sanieren zu lassen. Nach getaner Arbeit forderten die Arbeiter ein Vielfaches des ursprünglichen Preises, nämlich mehrere zehntausend Franken. Der Ehemann war schon auf dem Weg zur Bank, als die Frau die Polizei rief.
Zwar traf sie die Arbeiter nicht mehr an, aber die Zahlung konnte sie verhindern. Die Ermittlungen sind im Gang. Die Täterschaft war mit einem in der Schweiz eingelösten Lieferwagen unterwegs.
Die Kantonspolizei warnt vor solchen dubiosen Handwerkern. Sie mahnt, sich nicht auf solche einzulassen und sofort die Polizei zu rufen (Notruf 117). Zusätzlich empfiehlt die Polizei, für solche Arbeiten einen renommierten Fachbetrieb zu beauftragen und im Voraus Vergleichsofferten einzuholen.