CS frisst NAB: Aargauer Regierungsrat enttäuscht – Lösungen für Mitarbeiter gefordert

Die Neue Aargauer Bank (NAB) gehörte bereits der Credit Suisse. Bis anhin fungierte sie aber unabhängig. Nun ändert sich das. Die grösste Regionalbank der Schweiz mit über 200’000 Kunden geht komplett in der Credit Suisse auf. Dies wurde am Dienstagmorgen publik.

Hälfte der Filialen schliesst – Kanton unterstützt Betroffene

Der Aargauer Regierungsrat reagiert enttäuscht, so schreibt er in einer Mitteilung an die Medien am Dienstag Vormittag. Der Kanton verliere mit der NAB «eine seiner traditionellen Regionalbanken
und damit einen wichtigen Arbeit- und Auftraggeber», wird Urs Hofmann, Vorsteher des Departements Volkswirtschaft und Inneres (DVI) in der Medienmitteilung zitiert. Der Regierungsrat äussert ausserdem sein Bedauern darüber, dass mit der Schliessung von 18 der 30 Geschäftsstellen im Aargau zahlreiche
Arbeitsplätze verloren gingen.

Hierzu stellt der Regierungsrat klare Forderungen an die Credit Suisse: Sie «erwartet von der NAB-Besitzerin, dass möglichst viele der betroffenen Mitarbeitenden in der Credit Suisse weiterbeschäftigt und für alle sozialverträgliche Lösungen gefunden werden.» Oberstes Ziel solle es ein, für möglichst viele neue Arbeitsplätze zu finden. Das Amt für Wirtschaft und Arbeit werde die Betroffenen dabei unterstützen. In diesem Sinne werde der Regierungsrat «die volkswirtschaftlichen und finanzpolitischen Auswirkungen der NAB-Auflösung analysieren und möglichen Handlungsbedarf prüfen.» (mma)

Auch SP Aargau ist «geschockt vom Kahlschlag der NAB»

Noch deutlicher als die Regierung fallen die Forderungen der SP Aargau aus. In einer Medienmitteilung am Dienstag Nachmittag wirft Präsidentin Gabriela Suter der Credit Suisse gar Heuchlerei vor. So habe die CS jahrelang die Marke NAB gepflegt und ihren Bezug zur Region stets betont. Dabei «wäre es ehrlicher gewesen, den Kundinnen und Kunden und vor allem den Mitarbeitenden klar zu sagen, wohin die Reise geht.»

Ganz konkret wird Fraktionspräsident Dieter Egli. Er fordert geradeheraus, dass die CS auf einen Stellenabbau verzichtet und die Betroffenen nicht in der Ungewissheit gelassen werden: «Die CS muss jetzt Verantwortung übernehmen für die Menschen am Standort Aargau.» Einen Lichtblick sieht die SP Aargau im Fakt, dass die Grossbank das Kundencenter in Brugg bestehen lassen wolle und personelle Verstärkungen vorsehe.