Diskussionen um Haupt-Ansteckungsort: Wo infiziert man sich im Aargau mit Corona?

Aktuell würden sich in der Schweiz am meisten Menschen in Clubs und Bars mit dem Coronavirus infizieren, teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) kürzlich mit. Später musste es diese Aussage korrigieren: Das BAG hatte die Zahlen falsch zugeordnet. Am meisten Ansteckungen würden in der Familie stattfinden und nicht im Ausgang. Gemäss korrigierten Aussagen passierten noch 1,9 Prozent der Ansteckungen in Clubs, 1,6 Prozent in Bars und Restaurants.

Diese korrigierten Aussagen decken sich dann schon eher mit den Zahlen im Kanton Aargau. Im Aargau werden die Ansteckungsorte seit dem 11. Mai – also seit dem Tag, seit dem das Contact-Tracing wieder durchgeführt wurde – auf der Website des Kantons publiziert und täglich aktualisiert. Stand gestern hatten sich 428 Aargauerinnen und Aargauer seit dem 11. Mai mit Corona infiziert.

Und die Statistik zeigt: In vielen Fällen, nämlich in 179, konnte nicht herausgefunden werden, wo sich die Person angesteckt hatte. Dort, wo der Ansteckungsort klar ist, ist die Familie die mit Abstand grösste Kategorie: 129 Aargauerinnen und Aargauer hatten sich dort angesteckt.

Die Zahlen sind wieder leicht rückläufig

Es folgen das Ausland sowie der Arbeitsplatz als «Haupt-Ansteckungsorte». In Clubs und Bars schliesslich steckten sich seit Mitte Mai 13 Aargauerinnen und Aargauer mit dem Coronavirus an.
Weiter werden in der Statistik auch Heime, Restaurants, Veranstaltungen und Schulen als möglicher Ansteckungsort geführt, dort kam es seit dem Mai jedoch «nur» zu einer Handvoll Ansteckungen.

Seit vergangenem Freitag haben sich 28 Aargauerinnen und Aargauer mit dem Coronavirus angesteckt. Das entspricht knapp zehn Ansteckungen pro Tag. Damit sind die Zahlen wieder leicht rückläufig: Vergangene Woche traten jeden Tag um die zehn Neuansteckungen im Kanton auf, bis es am Freitag einen zwischenzeitlichen Peak gab: Am Freitag wurden 22 Neuansteckungen gemeldet. Aktuell befinden sich am Aargau 94 infizierte Personen in Isolation, das sind 14 mehr als noch am Freitag. Zudem befinden sich 295 Kontaktpersonen in Quarantäne, das sind 28 mehr als noch am Freitag.