Schon 150’000 Schutzmasken: So hält sich ein Aargauer Unternehmen über Wasser

Die Schutzmaskenproduktion bei der TexMask GmbH in Frick läuft am Schnürchen: Bereits 150’000 Stück hat das Unternehmen, das zur Jakob Müller AG gehört, in den letzten Wochen produziert. «Davon wurde in etwa die Hälfte verkauft und die andere Hälfte dient einer schnellen Lieferfähigkeit», sagt Müller-CEO ­Robert Reimann.

Die Jakob Müller AG, die auf die Herstellung von Bandwebmaschinen spezialisiert ist, stieg in der Coronakrise frisch in den Maskenmarkt ein. Es wurde eine Erfolgsgeschichte. «In der kurzen Zeit haben wir ein gutes Produkt zu einem attraktiven Preis entwickelt», freut sich Reimann. Ein Set mit zehn waschbaren Masken kostet zwischen 45 und 55 Franken.

Den erfolgreichen Start zeigen neben den Verkäufen auch die Rückmeldungen. Man habe sehr viele positive Rückmeldungen erhalten, freut sich Reimann. Insbesondere der Tragekomfort komme gut an. Die Masken würden zudem laufend weiter verbessert. «Es liegt in unserer Natur als Maschinenbauer, immer besser zu werden.»

Mit dem bisherigen Absatz ist Reimann zufrieden, die höchste Nachfrage verzeichnete das Unternehmen beim Masken-­Engpass im April. Allerdings macht Reimann keinen Hehl daraus, dass das Unternehmen für noch grössere Stückzahlen gerüstet wäre. «Wir hätten deutlich mehr produzieren können, wenn ein höherer Bedarf durch eine Maskenpflicht da gewesen wäre.» Mit den sinkenden Infektionszahlen hat die Nachfrage nach Masken zudem ebenfalls wieder nachgelassen. «Das Virus ist aber weiter da und vermehrt sich tückisch.» Mit der Öffnung der Grenzen und der Lockerung des Versammlungsverbots rechnet Reimann wieder mit steigenden Zahlen. Er hofft einfach, «dass es durch einen zu lockeren Umgang nicht zu nächsten wirtschaftlichen Konsequenzen kommt».

Bis zu 6000 Masken pro Tag werden produziert

Aktuell produzieren die Maskenproduzenten – alles bisherige Mitarbeitende – auf vier Maschinen bis zu 6000 Textilmasken pro Tag. «Wir sind aber darauf eingerichtet, innerhalb von wenigen Stunden die Produktion mindestens zu verdreifachen.» Im Sortiment des Online- und des Factory Outlet Store hat das Unternehmen rund 50 verschiedene Masken. Möglich sind auch individuelle Lösungen für Firmen oder Vereine.

Die Maskenproduktion hilft mit, das harzende Geschäft im Kerngeschäft abzufedern. «Die Textilwelt steht still, und das wirkt sich bei uns stärker als in der letzten Finanzkrise aus», sagt Reimann. In gewissen Bereichen sei es aufgrund von Covid19 zum Stillstand beim Auftragseingang gekommen. Und auch die Perspektiven verheissen nichts Gutes: «Wir sind überzeugt, dass auch die nächsten zwei bis drei Monate keine markante Verbesserung zu erwarten ist.» Das bedeutet Kurzarbeit im Umfang von 50 bis 60 Prozent. «Unser Ziel ist, es den Schaden zu begrenzen», so Reimann. Ob es gelingt, werden die nächsten Monate zeigen.

 

Der CEO zeigt sich kämpferisch: «Wir glauben an die Zukunft und unsere Innovationskraft in der Schweiz.» Das Unternehmen arbeitet denn auch «mit grosser Priorität» an neuen Produkten sowie an Weiterentwicklungen, um «für den nächsten Aufschwung wieder bereit zu sein».

Trotz der schwierigen Lage plant die Jakob Müller AG keinen Personalabbau. «Wir möchten unsere guten Mitarbeiter bald wieder voll im Einsatz sehen und auf die gewohnte Qualität zählen können», so Reimann. In der Zwischenzeit wäre es schön, so Reimann, «wenn erfolgreiche Maskenverkäufe zur besseren Beschäftigung im Fricktal beitragen würden».