Enge Kontakte von Aargauer Infizierten positiv getestet – zum Glück waren sie schon in Quarantäne

Um neu mit Corona infizierte Personen individuell zu kontaktieren, zu beraten und zu instruieren, betreibt der kantonsärztliche Dienst die Kompetenz- und Koordinationsstelle Conti. Um die Infektionskette nachzuvollziehen und zu unterbrechen, geht dieser Dienst zusätzlich den engen persönlichen Kontakten der neuinfizierten Personen nach, während diese ansteckend waren. Die neuinfizierten Personen müssen sich in die Isolation, die engen Kontaktpersonen in die Quarantäne begeben. Gegenwärtig betreut werden 33 infizierte Personen und 91 enge Kontaktpersonen. Als mögliche Infektionsorte wurden im Wesentlichen der Arbeitsplatz, die Familie sowie die Nachbarschaft angegeben.

Halten sich die Betroffenen an Quarantäne und Isolation?

Aber halten sich denn die Betroffenen an die Regeln, damit sie keine anderen Personen gefährden? Detailliertere Angaben mache man nicht, sagt Dieter Wicki, Leiter des kantonalen Führungsstabes, doch die Umsetzung laufe gut. Aus den sich in Quarantäne befindenden Erstkontakten der infizierten Personen seien teilweise weitere Personen positiv getestet werden. Wicki: «Das zeigt den Nutzen der Massnahmen: Die Infektionskette kann verfolgt werden und dank der Quarantäne wurden in diesen Fällen keine weiteren Personen angesteckt.»

Hat Wicki genug Leute? Die Ressourcen reichen gegenwärtig, sagt er. Vorgesehen sei, auch Zivildienstleistende einzusetzen. Ein entsprechendes Gesuch wurde laut Wicki bewilligt. Es sei aber noch nicht geklärt, wann die ersten Zivildienstleistenden ihren Einsatz beginnen werden. Die überwiegende Mehrzahl der Betroffenen sei für die Unterstützung dankbar, sagt er. In Einzelfällen gebe es Rückfragen: «Das ist aber nicht aussergewöhnlich angesichts der ungewohnten Situation.»

Im Aargau liegen zurzeit 1198 bestätigte Corona-Fälle vor (vier mehr als vergangenen Mittwoch). Bisher sind 45 Personen an den Folgen des Coronavirus verstorben (eine mehr als am vergangenen Mittwoch). Sechs Personen sind hospitalisiert. Eine Person wird auf der Intensivstation künstlich beatmet. Gemäss Schätzung des Kantonsärztlichen Dienstes gelten im Aargau inzwischen rund 1110 Personen als geheilt.

Lagebulletin nicht mehr täglich, nächstes Mal am Donnerstag

In den letzten fünf Tagen sind also lediglich vier neue Ansteckungen dazu gekommen. Der Kantonale Führungsstab veröffentlicht sein Bulletin ab dieser Woche und bis auf weiteres nur noch an Tagen, an denen die Task Force Coronavirus-Telefonkonferenz durchgeführt wird, also etwa zwei Mal wöchentlich. Warum diese Änderung? Der Führungsrhythmus habe angepasst werden können, «weil sich die Lage entspannt hat», sagt Wicki dazu.