
Der Aargau investiert 75 Millionen in Energie-Massnahmen – und hofft auf 750 Millionen aus der Privatwirtschaft

Im Kanton Aargau sollen Hausbesitzerinnen und -besitzer, die ihr Gebäude energetisch sanieren wollen, finanziell stärker unterstützt werden.
Hauptsächlich soll Geld fliessen, wenn jemand die Wärmedämmung verbessert: an der Fassade, am Dach, der Wand und am Boden gegen das Erdreich. Allein dafür will die Regierung ab 2021 bis 2024 jährlich rund 13 Millionen Franken einsetzen:
Insgesamt sollen in vier Jahren Förderbeiträge von 72,4 Millionen Franken ausbezahlt werden. Dazu kommen 3 Millionen Franken Vollzugskosten. So sieht es eine Anhörungsvorlage der Regierung vor, zu der die Parteien bis am 26. Juni Stellung nehmen können. Die Vorlage erfüllt die Forderung einer vom Grossen Rat überwiesenen CVP-Motion.
Kanton holt 60 Millionen Franken Bundesgeld ab
Der Kanton beteiligt sich an den Gesamtausgaben allerdings nur mit 12 Millionen Franken eigener Mittel. Das hauptsächliche Geld soll durch Globalbeiträge des Bundes aus den Einnahmen der CO2-Teilzweckbindung von 60,4 Millionen Franken gedeckt werden. Der Verpflichtungskredit von insgesamt 72,4 Millionen Franken erlaube die Erweiterung der Förderung energieeffizienter Massnahmen und erneuerbarer Energien, argumentiert die Regierung. Die Mittel dafür hat der Grosse Rat sogar schon im neuen Aufgaben- und Finanzplan reserviert.
Das «Förderprogramm Energie 2021–2024» will hauptsächlich Massnahmen an der Gebäudehülle unterstützen. Dies allerdings nur bei Gebäuden von vor dem Jahr 2000. Bei Gesamtmodernisierungen gibt es einen Zusatz-Bonus.
Automatische Holzheizungen sowie Pelletsfeuerungen mit Tagesbehälter werden unterstützt. Dies gilt wegen ihrer hohen Feinstaubbelastung nicht für Stückholzheizungen. Unterstützt werden aber solarthermische Anlagen und Wärmepumpen. Neu sollen auch 500’000 Franken jährlich für Pilotanlagen zur Verfügung stehen.
Hoffen auf Investitionen bis 750 Millionen Franken
Mit den Förderungen werden nach bisherigen Erfahrungen der Kantone zwischen 375 und 750 Millionen Franken an Investitionen in der Privatwirtschaft ausgelöst, rechnet die Regierung vor. Die CO2-Emissionen können damit um 440’000 Tonnen reduziert werden. Dem Gebäudebereich kommt bei der Senkung der CO2-Emissionen und der Energieeffizienz eine Schlüsselrolle zu. Denn sie verursachen rund 40 Prozent des Energieverbrauchs und 25 Prozent des CO2-Ausstosses.