
Aargauerin tritt bei «The Voice of Switzerland» auf: «Ich will DJ Antoine eins auswischen»
Viel Schminke, perfekt gezogene, dunkle Augenbrauen und falsche Wimpern: Von dem natürlichen, schüchternen Mädchen vom deutschen Fernsehauftritt ist heute wenig übrig. So sollen sie die Menschen nicht mehr sehen. Die Gränicherin nimmt an der Gesangscastingshow «The Voice of Switzerland» des Senders 3+ teil. Heute wird sie in der ersten Runde in den sogenannten «Blind Auditions» vor vier Jurymitgliedern singen. Mindestens einer der Jury, die aus DJ Antoine, Anna Rossinelli, Noah Veraguth und den «Büetzer Bueben» besteht, muss sich für sie entscheiden, damit die 21-Jährige eine Runde weiterkommt.
Ihre erste Castingshow ist das nicht. Bereits vor fünf Jahren wollte Umbricht mit ihrem Gesang gross rauskommen. Damals hat sie es bei der deutschen Castingsendung «Deutschland sucht den Superstar» (DSDS) versucht. Dort kam die angehende Detailhandelskauffrau bis in die «Top 25». Im sogenannten Recall war ihre Reise dann aber vorbei. Ausgerechnet DJ Antoine, der auch in der aktuellen Schweizer Sendung Juror ist, wollte Umbricht nicht mehr dabei haben.
Sie erzählt, was sie von DJ Antoine hält, warum sie ihr Aussehen so verändert hat und wie sie ihre Chancen einschätzt.
Sie sehen heute ganz anders aus als früher. Wieso dieser grosse Wandel?
Tina Umbricht: Ich habe mich sehr verändert, das stimmt. Ich habe abgenommen und benutze viel Schminke. Aber genauso kann ich auch ungeschminkt ausser Haus gehen, ohne mich zu schämen. Aber sowieso: Fünf Jahre ist eine lange Zeit. Damals, bei «DSDS», war ich noch ein Kind. Jetzt bin ich erwachsener.
Vor fünf Jahren haben Sie bei «DSDS» teilgenommen. Jetzt bei «The Voice of Switzerland». Warum diese Reihenfolge?
Bei «The Voice of Germany» hätte ich sowieso keine Chance gehabt, dort gibt es viel mehr Bewerbungen als hierzulande. Wenn ich es schaffen sollte, dann eher hier.
Wenn Sie sich dessen so sicher sind, wieso haben Sie dann fünf Jahre gewartet?
Ich war an den Sender RTL gebunden und durfte drei Jahre lang nirgendwo anders auftreten. Ich hätte lediglich andere RTL-Angebote annehmen können. Zum Beispiel hätte ich ins «Dschungelcamp» gehen dürfen. Aber das ist nicht so mein Ding.
Was ist denn Ihr Ding?
Ich will singen und mir einen Namen in der Branche machen, so kann ich mir eine Community aufbauen. Dann habe ich eine grössere Reichweite – das ist wichtig, weil ich ja mal meine eigene Musik rausbringen möchte.
Viele nutzen solche Shows wie «The Voice of Switzerland» als Sprungbrett und vermarkten sich selbst über Social Media als Influencer – ist das Ihr Ziel?
Nein, das habe ich längst aufgegeben. Ich will richtig arbeiten und nicht nur Fotos oder Werbung für irgendwen machen. Früher war das anders: Ich hatte mal einen Account mit rund 18’000 Followern. Den habe ich dann aber verschenkt, das wurde mir zu viel.
Inwiefern?
Ich war so fixiert, dass es fast schon krank war. Ausserdem habe ich zu der Zeit auch an Depressionen gelitten. Ich war psychisch instabil und hatte oft Panikattacken. Aber das ist Schnee von gestern.
Jetzt geht es Ihnen besser?
Ja, auf jeden Fall. Es war eine harte Zeit, aber das liegt jetzt alles hinter mir. Jetzt bin ich stabil und deswegen auch bereit, im TV aufzutreten. Ich bin wirklich gespannt, wie ich im Fernsehen rüberkomme. Aber die Nervosität ist auch gross, muss ich sagen.
Sie sind nervös, obwohl Sie schon Erfahrung haben?
Vielleicht auch gerade deswegen, weil es mein zweites Mal ist. Aber vielleicht liegt es auch an meinem Alter. Ich nehme die Dinge jetzt anders wahr. Ausserdem sind das zwei komplett unterschiedliche Sendungen. Man empfindet jede ganz anders.
Welches Format finden Sie persönlich besser? «DSDS» oder «The Voice of Switzerland»?
«The Voice», ganz klar. Da geht es wirklich nur um die Stimme und nicht um das ganze Drumherum – «DSDS» ist da einfach zu krass.
Damals bei «DSDS» hat DJ Antoine Sie im Recall rausgeschmissen. Jetzt ist er Juror bei «The Voice of Switzerland». Hatten Sie da keine Bedenken?
Ganz im Gegenteil, genau deswegen wollte ich das überhaupt machen.
Am Ende müssen Sie sich für einen Juror entscheiden. Würden Sie ihn wählen?
Angenommen es würden sich alle vier für mich entscheiden? Nein, das würde ich nicht. Ganz einfach, um ihm eins auszuwischen.
Was kann man heute Abend von Ihnen erwarten?
Das ist einfach: ganz viel Gefühl. Ich bin sehr emotional und das will ich auch in meinen Songs widerspiegeln. Ich hoffe das klappt so, wie ich es mir vorstelle.