Moosleerau will bis 2040 auf 1100 Einwohner anwachsen

Moosleerau muss seine Bau- und Nutzungsordnung (BNO) revidieren. Grund dafür sind geänderte Vorschriften und Normen, die seit der letzten BNO-Revision 2006 erfolgt sind. Die Gesamtrevision der Nutzungsplanung Siedlung und Kulturland ist eher sanft, nur wenige Änderungen sollen eingeführt werden. Um der Bevölkerung diese und den Prozess der Revision vorzustellen, lud der Mooslerber Gemeinderat am Montagabend zu einer Infoveranstaltung ein.

Rund 35 Einwohner folgten dieser Einladung und machten sich vorgängig mit den Plänen der neuen BNO vertraut. Danach ergriff Gemeindeammann Daniel Dätwyler das Wort. «In rund acht nahrhaften Sitzungen haben wir die Gesamtrevision erarbeitet», liess er die Anwesenden wissen.

Dann ging es Schritt für Schritt durch die 40 Folien umfassende Präsentation. Diese stellte auch die fünf Hauptziele für die Nutzungsplanung vor, die konkret wie folgt lauten:

– Erhaltung der Standortattraktivität als gut vernetzte Gemeinde unter Berücksichtigung der dörflichen Strukturen

– Ermöglichung einer kontinuierlichen Bevölkerungsentwicklung, die mit gut in die dörfliche Struktur integrierten Bauten erreicht wird

– Erhalten bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze im kleinteiligen dörflichen Kontext wie auch im Gewerbegebiet

– Qualitative und massvolle (innere) Siedlungsentwicklung und Abstimmung auf den Verkehr

– Beibehaltung der vielfältigen Kulturlandschaften und Naturräume sowie des Freizeit- und Erholungsangebotes

Es hätten bis zu 1300 Einwohner Platz

Vor allem die Bevölkerungsentwicklung ist wichtig für Moosleerau. Momentan wohnen 920 Personen im Dorf. «Das Ziel ist es, bis im Jahr 2040 1100 Einwohner zu haben», erklärte Vizeammann Andreas Keller. Dies würde einer Einwohnerdichte von 40 Einwohnern pro Hektare entsprechen. «Gemessen an den Baulandreserven hätten wir aber Platz für bis zu 1300 Einwohner.» Eine grosse solche Reserve ist etwa das Gebiet Mösli an der Attelwilerstrasse, das rund 1,6 Hektare umfasst. Damit dort eine sorgfältig auf die örtliche Situation eingehende bauliche Konzeption sichergestellt werden kann, wird dort weiterhin eine Gestaltungsplanpflicht herrschen.

Weitere wichtige Änderungen sind die Umzonungen der Kernzone in Wohnzone 2 und Dorfzone, damit eine angemessene, keine maximale, Einwohnerentwicklung generiert werden soll. Im Planungsbericht heisst es, mit der Einführung der neuen «Dorfzone» soll die Erhaltung und sorgfältige Entwicklung der alten, bäuerlich geprägten Dorfteile gestärkt werden.

Auch das dritte Ziel wird das Dorf beschäftigen. Moosleerau verfügt über rund eine halbe Hektare unüberbautes Industriegebiet, was laut Planungsbericht ein ungenutztes Potenzial für Arbeitsplätze ist. «Wir wollen Arbeitsplätze schaffen, aber kein Industriedorf werden», sagte Gemeinderat Tobias Stauber dazu.

Anschliessend an den Informationsteil standen die Gemeinderäte den Anwesenden für Fragen rund um die Revision zur Verfügung. Bis zum 11. Februar liegen die Pläne nun öffentlich auf und die Mooslerber können am Mitwirkungsverfahren teilnehmen.