
Kaisten: Tierdrama auf Pferdehof – sieben Pferde tot, vier kämpfen ums Überleben
Nach der Tragödie auf dem Pferdehof Heuberg in Kaisten, bei der sieben Pferde zwischen Freitag und Montag verendet sind, läuft die Suche nach der Todesursache auf Hochtouren. «Derzeit werden die Tiere am Tierspital in Zürich untersucht. Es hat für gewisse Untersuchungen ausländische Institute mit einbezogen», so Jelena Teuscher, Sprecherin des Departements Gesundheit und Soziales beim Kanton. Die Ergebnisse kämen frühstens Ende Woche.
Momentan kämpfen auf dem Heuberg vier Pferde, die bis Dienstag am Tropf hingen, um ihr Überleben. «Wir haben beschlossen, ihnen keine Infusionen mehr zu verabreichen, weil ihr Körper die Flüssigkeit nicht aufnimmt», sagt Hofbetreiberin Lea Sigmarsson. Den Pferden ginge es weiterhin sehr schlecht, sie seien lustlos und würden kaum fressen.
Die Hoffnung, dass die erkrankten Pferde durchkommen, hat sie noch nicht verloren. «Mit jedem Tag, den sie überstehen, steigt die Zuversicht ein wenig», sagt sie. Nachdem die bakteriologischen und virologischen Untersuchungen negativ verliefen, «gehe ich von einer Vergiftung der Tiere durch das Futter aus», sagt Lea Sigmarsson. Darüber, wie es dazu kommen konnte, wolle sie «nicht mutmassen».
Das Tierdrama vom Heuberg schlägt auch bei anderen Pferdebetrieben hohe Wellen. «Die Reitschüler haben mich darauf angesprochen», sagt Kurt Riner vom Reithof Homberg in Zeihen. Auch Daniela Senn, die in Gansingen einen Pferdehof betreibt, ist vom Vorfall betroffen. «Das, was da passiert ist, tut mir sehr leid», sagt sie.
Mehrere Pferdebesitzer haben Senn in den beiden vergangenen Tagen auf die Vorfälle auf dem Heuberg angesprochen. Nicht jedoch weil sie verunsichert seien, sondern weil sie der Vorfall stark bewege. «Es macht keinen Sinn, sich wegen etwas verrückt zu machen, gegen das man sich nicht schützen kann, weil man nicht weiss, was es ist», sagt Senn.
Pferdehof vorläufig abgeriegelt
Ursula Ender von der Pferdepension in Ueken sagt, dass die Verunsicherung zunächst gross war. «Wir haben den Pferdehof nach Vorgaben des Veterinäramts abgeriegelt, bis feststand, dass es sich um keine ansteckende Krankheit handelt.»
Verunsichert ist Riner nach den Vorfällen auf dem Heuberg nicht. «Wir kontrollieren das Futter, bevor wir es den Pferden zuführen.» Dennoch, so Riner, könne man nie ganz sicher sein, dass sich im Futter nicht doch etwas Schädliches verbirgt, «auch, wenn man den Heuballen mit der Heugabel verteilt».
Riner berichtet etwa von einem Fall, bei dem zwei Kühe eines Bauern aus Herznach erkrankten. «Es stellte sich heraus, dass sich im Heu, das sie zu fressen bekamen, ein Tier befand, durch dessen Verwesung das Futter kontaminiert wurde», so Riner.