
24-Jähriger stirbt bei Badeunfall auf dem Rhein
Der Rettungseinsatz vom Freitagabend im Rhein bei der Holzbrücke zwischen Stein und Bad Säckingen hat eine tragische Wendung genommen.
Entgegen anderslautender erster Meldungen haben sich nicht beide Männer ans Ufer retten können. Der Leichnam eines der beiden Männer wurde am Montagabend im Rhein bei Wehr-Brennet auf deutscher Seite geborgen.
Noch am Sonntag hatte die Kantonspolizei Aargau auf Nachfrage mitgeteilt, dass sich am Freitagabend zwei stark alkoholisierte Menschen allein aus dem Rhein hätten befreien können, eine gross angelegte Suchaktion deswegen auch ohne Ergebnis geblieben sei. Wie sich nun herausgestellt hat, hatte die deutsche Wasserschutzpolizei andere Informationen, die sich nun am Montagabend auch bestätigt haben.
Nur einer der Schwimmer schaffte es ans Ufer
Laut Pressesprecher Jens Czechtizky seien am Freitagabend zwei Männer im Alter von 24 und 27 Jahren stark alkoholisiert von der Holzbrücke ins Wasser gesprungen. Nur der ältere der beiden habe es danach aus eigener Kraft wieder ans Ufer geschafft, der andere sei seit Freitagabend vermisst worden. Seine Leiche wurde am Montagabend am Rhein auf Höhe des Vereinsheims des Bootssportclubs Brennet geborgen.
Am Montagabend ging gegen 18.48 Uhr ein Notruf bei der Polizei ein. Passanten hatten eine leblose Person auf Höhe von Wallbach im Rhein treiben gesehen. Feuerwehr, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und Rettungsdienst wurden alarmiert. Kurz nach 19 Uhr konnten die Retter eine männliche Leiche bergen.
Auch am Montagabend waren laut dem Bad Säckinger Stadtkommandanten Tobias Förster etwa 40 Einsatzkräfte der Feuerwehren Bad Säckingen, Wallbach, Wehr und Öflingen im Einsatz. «Das Boot aus Wallbach war schnell im Wasser und konnte den Leichnam zügig ausfindig machen und bergen», beschreibt Förster den Einsatz. Ausserdem betont er, dass die Rettungskräfte am Freitagabend alle Register gezogen hätten, um die Vermissten zu finden. «Wir haben unseren Einsatz nicht abgebrochen am Freitag. Wir haben den ganzen Rheinabschnitt von der Holzbrücke bis Schwörstadt mit sieben Booten abgesucht, auch Mannschaften an Land waren im Einsatz», so Förster.
«Ortung unter Wasser ist fast nicht möglich»
Auch Strömungsretter der DLRG seien im Wasser gewesen und ein Hubschrauber der Schweizer Rettungsflugwacht Rega habe den ganzen Rheinabschnitt im Tiefflug abgesucht. Insgesamt waren etwa 80 Rettungskräfte im Einsatz. «Mehr ist nicht möglich. Nichtsdestotrotz dauert es im Schnitt zehn Minuten, bis ein Boot eintrifft. Das ist für einen Ertrinkenden eine lange Zeit», erklärt der Stadtkommandant. «Wenn wir noch jemanden hätten finden können, hätten wir den gerettet. Aber wenn ein Ertrinkender sich unter Wasser befindet, ist es fast nicht mehr möglich, ihn zu orten.»
Wie es zu der Aussage kam, dass beide Männer sich ans Ufer hätten retten können, erklärt sich Polizeisprecher Jens Czechtizky mit unklaren Zeugenaussagen, er betont aber: «Die Polizei wusste, dass man ihn noch nicht gefunden hat, deswegen galt er als vermisst.» Warum die Aargauer Kantonspolizei eine andere Auskunft gab, konnte er nicht sagen.
Weiterer Schwimmer wird wohl noch vermisst
Zum Fall einer dritten vermissten Person, die am Freitagabend ebenfalls im Bereich der Holzbrücke verschwunden sein soll, konnte Czechtizky ebenfalls keine Angaben machen. Sein Kollege Mathias Albicker vom Polizeipräsidium Freiburg bestätigte unterdessen am Dienstag, dass am Samstag eine dritte Person in dem Bereich vermisst gemeldet worden sei. Sie soll in der Nacht von Freitag auf Samstag verschwunden sein. Dabei soll es sich um einen 39-Jährigen handeln. Zu seinem Verbleib konnte Albicker am Dienstag keine genaueren Angaben machen.
In den vergangenen Wochen kam es auf dem Rhein bei Stein bereits zu mehreren Vorfällen mit Schwimmern, die allerdings glimpflich ausgingen. So konnte sich eine Frau selbstständig retten, ein 16-Jähriger wurde ausserdem von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht.