
Eine Studie soll das Potenzial für eine grosse Fusion im Suhrental zeigen
GMEIND MOOSLEERAU
Alle Traktanden genehmigt
Gemeindeammann Daniel Dätwyler konnte eine Rechnung zur Genehmigung vorlegen, die gut 445000 Franken besser abschloss als budgetiert. «Das wird nicht alle Jahre so sein», meinte er und freute sich. Denn ein so gutes Ergebnis habe er noch nie erlebt. Die Versammlungsteilnehmer hiessen die Rechnung einstimmig gut, genauso wie die vier Kreditabrechnungen. Drei Kredite wurden nicht ausgeschöpft, der vierte wurde mit 8468 Franken überschritten. Allerdings, betonte Dätwyler, hätten sich die Mehrausgaben durch das Verlegen von Kabelschutzrohren ergeben. Dies wurde von der WWZ Energie AG mit 16 500 Franken abgegolten. «Somit schliesst auch dieser Kredit im Plus», so Dätwyler
Im Rahmen der Gemeindeversammlung vergangenen Donnerstag informierte Gemeindeammann Daniel Dätwyler die Bevölkerung über den Stand der Dinge bei der Fusionsabklärung. An der letzten Wintergmeind hat der Gemeinderat den Auftrag gefasst, sich Gedanken zur finanziellen Zukunft der Gemeinde zu machen und dabei auch eine Fusion in Betracht zu ziehen. «Wir haben beim Regionalverband Suhrental ein Gesuch eingereicht. Es soll abgeklärt werden, ob es im Suhrental das Potenzial für die Fusion mehrerer Gemeinden gibt», erklärte der Gemeindeammann den 39 anwesenden Stimmbürgern (von 651). Er rechne damit, dass frühestens Ende 2020 diese Studie vorliegen werde. Das bedeutet aber nicht, dass dann sogleich mit dem Fusionieren losgelegt werden kann. Die Studie soll in einem ersten Schritt aufzeigen, wo die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden angebracht und wo eine Fusion deshalb sinnvoller ist. An der Studie sollen sich möglichst viele Gemeinden des Regionalverbands Suhrental beteiligen. «Wir wollen in grösseren Dimensionen denken. Nur dann sind Fusionen auch sinnvoll», sagt Daniel Dätwyler.
Regionalverband angefragt
Dem Regionalverband Suhrental gehören Holziken, Hirschthal, Schöftland, Schlossrued und Schmiedrued aus dem Bezirk Kulm sowie Reitnau, Moosleerau, Kirchleerau, Wiliberg und Staffelbach aus dem Bezirk Zofingen an. Er bestätigt, einen entsprechenden Antrag aus Moosleerau erhalten zu haben. Dabei bittet die Gemeinde den Verband, ein Projekt für Zusammenarbeit oder Fusion der Gemeinden im Einzugsgebiet des Regionalverbandes Suhrental auszuarbeiten. «Wichtig ist dabei, dass es zum heutigen Zeitpunkt erst um eine Studie geht, bei welcher das Potenzial vertiefter Zusammenarbeit geklärt werden soll», betont Lis Lüthi, die Geschäftsführerin des Regionalverbands.
Die Anträge aus Moosleerau wurden an der Vorstandssitzung vom 14. März diskutiert und es wurde beschlossen, das Thema anlässlich der Vorstandssitzung vom November ausführlich zu diskutieren und das weitere Vorgehen festzulegen. Bereits liege dem Regionalverband ein weiterer Antrag einer Gemeinde vor, der in die gleiche Richtung gehe, sagt Lüthi. Wenn der Regionalverband nicht die Federführung bei dieser Studie übernimmt, muss Moosleerau selbstständig auf die umliegenden Gemeinden zugehen.
Gemeinsame Grenzen nicht nötig
Wenn die Ergebnisse der Studie vorliegen, müssen die Gemeinden des Regionalverbands Suhrental einzeln entscheiden, ob sie in Richtung Fusion weiterarbeiten möchten oder nicht. Diesen Entscheid werden nicht alle positiv fällen. Und so kann es passieren, dass die fusionswilligen Gemeinden keine gemeinsamen Grenzen haben werden oder dass Gemeinden aus unterschiedlichen Bezirken fusionieren wollen. Beide Situationen seien keine Hinderungsgründe, sagt Yvonne Reichlin, Leiterin Gemeindeabteilung beim Kanton Aargau. Keine gemeinsamen Grenzen mit den anderen Fusionsgemeinden hat beispielsweise die Gemeinde Densbüren, die im Rahmen des Zukunftsraums Aarau eine Fusion mit Oberentfelden, Unterentfelden, Suhr und Aarau in Betracht zieht.
Als Beispiel für einen Bezirkswechsel im Rahmen einer Fusion nennt Yvonne Reichlin die Fricktaler Gemeinden Etzgen, Hottwil, Mettau, Oberhofen und Wil, die 2010 zur Gemeinde Mettauertal fusioniert haben. Die Gemeinde Hottwil gehörte vor der Fusion zum Bezirk Brugg und wechselte dann mit der Fusion zum Bezirk Laufenburg. Gleich drei von vier Gemeinden werden bei der Fusion von Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen vom Bezirk Brugg zum Bezirk Laufenburg wechseln. Voraussetzung ist, dass die Stimmberechtigten die Fusion an den Gemeindeversammlungen vom 27. Juni und an den nachfolgenden Urnenabstimmungen gutheissen werden.
Damit ein Bezirkswechsel stattfinden könne, sei ein Grossratsbeschluss nötig, erklärt Yvonne Reichlin. Das Gesuch für den Bezirkswechsel wird dem Grossen Rat gleichzeitig mit dem Fusionsgesuch unterbreitet – und beides wird normalerweise ohne Probleme genehmigt. «Bezirkswechsel sind im Vergleich zu Kantonswechseln relativ einfach, da die Bezirke aufgrund der Regionalisierung der Verwaltungen immer weniger Bedeutung haben», sagt Reichlin. Eine Folge können Bezirkswechsel aber haben: Die Einwohnerzahl des Bezirks wird kleiner oder grösser – und damit kann sich die Anzahl Sitze verändern, die der Bezirk im Grossen Rat beansprucht.