
«Das Thema Klima wird abflachen»: SVP-Burgherr glaubt trotz Schlappe an erfolgreichen Wahlherbst
Die Grünen und die Grünliberalen konnten am Wochenende im Zürcher Parlament je neun Sitze dazugewinnen, die Grünen durften darüber hinaus in die Regierung einziehen. Für die SVP bedeutet der Wahlausgang in Zürich, dass sie für die Nationalratswahlen im Herbst über die Bücher müssen. Insbesondere weil die Zürcher Wahlen als Gradmesser für die nationalen Wahlen gelten.
Klar ist, dass die aktuell rege geführte Klimadiskussion den Grünen immens in die Karten gespielt hat. Auch der Aargauer SVP-Präsident Thomas Burgherr kann von den Klimademonstrationen, die derzeit überall stattfinden, ein Lied singen. «Ich war die letzten drei Wochen in Bern und wurde jeden Morgen von schreienden Jugendlichen begrüsst.» Dabei ist für Burgherr klar: «Das bringt gar nichts!»
Ganz anders sieht das Burgherrs Gegenspieler Daniel Hölzle. Der Aargauer Grünen-Präsident ist überzeugt: «Das Thema Klima wird der Bevölkerung weiterhin wichtig sein.» Man wisse von der Forschung, dass in punkto Klimawandel noch einiges auf die Menschheit zukomme. Gerade im Aargau klage man seit Langem über kritische Grundwasserpegel – eine Problematik, welche die SVP allerdings kalt lasse.
Frust als Grund für Wahlschlappe
Den Hauptgrund für die SVP-Wahlschlappe in Zürich sieht Burgherr indes bei der laschen Umsetzung von SVP-Geschäften, etwa der Masseneinwanderungsinitiative. «Unsere Leute sind gefrustet», erklärt der Aargauer Parteipräsident. Gerade deshalb müsse die Partei nun Wähler mobilisieren, um für SVP-Anliegen an die Urne zu gehen.
Dem Zürcher Wahlkampf der Grünen spricht Burgherr Lob aus. Er ist aber auch überzeugt: «Das Thema Klima wird abflachen.» Auch für die SVP sei der Klimaschutz teil des Wahlkampfs. Vielmehr wolle die Partei mit dem EU-Rahmenabkommen als Zugpferd in die nationalen Wahlen im Herbst gehen.
Nervös wegen des schlechten Omens nach dem Zürcher Wahldebakel sei Burgherr nicht. Er ist sicher: «Wir haben einen guten Wahlkampf mit sehr guten Personen geplant.» Die Grünen werden das aktuelle Momentum nutzen und das Thema Klima weiterhin bearbeiten, wie Daniel Hölzle erklärt. «Wir werden der Bevölkerung aufzeigen», so der Aargauer Grünen-Präsident, «dass dringend drastische Massnahmen nötig sind.»