
So schützt der Aargau seine Holzbrücken vor Bränden
Die Limmatbrücke in Wettingen soll 2020 im Rahmen von Sanierungsarbeiten eine Sprinkleranlage und einen Blitzableiter auf dem Dach erhalten. zvg Die Limmatbrücke in Wettingen soll 2020 im Rahmen von Sanierungsarbeiten eine Sprinkleranlage und einen Blitzableiter auf dem Dach erhalten. zvg Die Limmatbrücke in Wettingen soll 2020 im Rahmen von Sanierungsarbeiten eine Sprinkleranlage und einen Blitzableiter auf dem Dach erhalten. zvg Die Limmatbrücke in Wettingen soll 2020 im Rahmen von Sanierungsarbeiten eine Sprinkleranlage und einen Blitzableiter auf dem Dach erhalten. zvg Die Limmatbrücke in Wettingen soll 2020 im Rahmen von Sanierungsarbeiten eine Sprinkleranlage und einen Blitzableiter auf dem Dach erhalten. zvg Die Limmatbrücke in Wettingen soll 2020 im Rahmen von Sanierungsarbeiten eine Sprinkleranlage und einen Blitzableiter auf dem Dach erhalten. zvg
Nach den beiden Bränden vom vergangenen Jahr wird zurzeit die Oltner Holzbrücke saniert. Neben der Instandstellung der Brandschäden und dem Ersatz der Holzpfeiler muss die Stadt Geld in die Brandschutzmassnahmen stecken: Neu sollen die Holzbretter im Randbereich der Brücke demontierbar sein, damit bei der Reinigung brennbares Material wie Konfetti und Staub entfernt werden kann.
Der Grund für das Feuer war in beiden Fällen fahrlässiger Umgang mit Raucherwaren – landen solche in einem Hohlraum, in dem sich trockenes Material befindet, kann schnell ein Brand ausbrechen. Weiter wird bei der Oltner Brücke unter dem Holzboden eine Sprühflutanlage eingebaut, damit allfällige Brände künftig schneller gelöscht sind. Insgesamt kostet die Sanierung 1,82 Millionen Franken. Auch wenn es brennt, wird es teuer: Beide Brände in Olten haben sehr hohen Sachschaden verursacht.
Auch im Kanton Aargau gibt es diverse hölzerne Brücken. Wie sollen dort Brände, wie jene in Olten, verhindert werden?
Sprinkleranlage in Baden
In Baden ist die Limmatbrücke bereits mit Brandschutzmassnahmen ausgestattet. «Die Holzbrücke besitzt eine Brandmeldeanlage und eine Sprinkleranlage», erklärt Feuerwehrkommandant Florian Immer. Im Boden der Brücke befinden sich ausserdem keine Holzplanken, sondern ein Teerbelag.
Um die Brücke zusätzlich vor Bränden zu schützen, fände Immer auch ein Rauchverbot sinnvoll. «Doch es wäre schwierig, dieses durchzusetzen. Polizeikräfte müssten dafür abgestellt oder die Brücke permanent überwacht werden», sagt Immer. Ein solches Verbot sei also derzeit nicht geplant.
So weit her ist es mit dem Brandschutz bei der Limmatbrücke in Wettingen zwar noch nicht, aber die Gemeinde arbeitet daran. «Im Rahmen der Projektarbeiten wurde die Brücke 2017 vollständig überprüft», erklärt Gemeindepräsident Roland Kuster. Dem Brandschutz sei dabei besondere Bedeutung beigemessen worden.
Zum Schutz gegen Brand soll für die gesamte Brücke eine Sprinkleranlage eingebaut werden. Auf dem Dach wird ein Blitzableiter montiert. Voraussichtlicher Start der Sanierungsarbeiten dürfte Anfang 2020 sein. «Zuerst müssen nun die Detailprojektierung und Arbeitsvergaben über die Bühne», sagt Kuster.
Die Wettinger Holzbrücke ist eine der wenigen im Aargau, die bereits einmal gebrannt haben. Das ist aber lange her: «Im Sommer 1799 standen sich an den Limmatufern von Wettingen und Neuenhof Franzosen und Österreicher in kriegerischen Handlungen gegenüber», erzählt Kuster. «Die Franzosen zündeten am 7. Juli 1799 die die gesamte Limmat überspannende Brücke an.»
Ein anderer Brand sei der Gemeinde nicht bekannt – mit den geplanten Massnahmen soll das auch so bleiben.
Andere Brücken im Kanton verfügen über keine speziellen Brandschutzmassnahmen. So beispielsweise die Holzbrücke in Turgi. «Im Gegensatz zur Oltner Brücke hat sie den Vorteil, dass es keine Hohlräume gibt, in die eine Zigarette oder Ähnliches hineinfallen und dort angesammeltes, leicht entflammbares Material in Brand setzen könnte», erklärt Feuerwehrkommandant Michael Küng auf Anfrage. Es brauche daher sehr viel, bis die Turgemer Holzbrücke brennen würde. «Ein Brand kann jedoch nie ausgeschlossen werden. Im Ereignisfall sind wir aber vorbereitet, denn es werden jährlich Übungen und Trainings abgehalten um solche Szenarien zu bewältigen», so Küng.
Auch die Reussbrücke in Bremgarten ist nicht durch spezielle Massnahmen gesichert. Sie sei aber aufgrund der Konstruktion nicht so stark gefährdet und es seien auch noch nie Probleme aufgetaucht, wie Feuerwehrkommandant Thomas Burger erklärt. Denn die hölzerne Brücke ist mit einem Gussasphalt-Belag versehen, da sie mit Bewilligungen befahren werden darf. Dadurch wird das Brandrisiko gesenkt.
Keine Sorge in Rupperswil
Im Kanton sind auch kleinere Holzbrücken zu finden, etwa jene in Rupperswil. Aufgrund ihrer Grösse gibt es auf der Martiloobrücke keine besonderen Brandschutzmassnahmen, wie Marco Landert, Gemeindeschreiber von Rupperswil, erklärt. «Es gibt weder eine Sprinkleranlage noch ein Rauchverbot.»
Brände habe es bisher trotzdem keine gegeben: «Weder der langjährige Gemeindeammann Rudolf Hediger noch der langjährige Feuerwehrkommandant Erich Hediger, die beide im Dorf aufgewachsen sind, können sich an einen Brand bei der Martiloobrücke erinnern», so Landert.
In Suhr bestehen ebenfalls keine Brandschutzmassnahmen auf der 14 Meter langen Holzbrücke. Auch gäbe es keine Absichten, ein Rauchverbot, eine Sprinkleranlage oder sonstige, präventive Massnahmen zu realisieren, sagt Gemeinderat Thomas Baumann. Die Gemeinde habe für den Notfall eine gut ausgerüstete, ausgebildete und motivierte Feuerwehr. Bei der Brücke habe diese jedoch noch nie einen Brand löschen müssen: Gemäss Baumanns Kenntnissen und denjenigen des Feuerwehrkommandanten habe die Holzbrücke noch nie gebrannt.