Vier Stromausfälle in drei Tagen: Was läuft schief bei der AEW? Der Chef nimmt Stellung

Am Montag und Dienstag in Spreitenbach, gestern zwei Mal im Fricktal: Beim Aargauer Stromversorger AEW kam es in den letzten drei Tagen gleich zu vier Stromausfällen.

Herr Zimmermann, zuerst zu den neuesten Vorfällen im Fricktal. Was ist passiert?
Hubert Zimmermann:
Beim Stromausfall am frühen Morgen in der Region Rheinfelden handelte es sich um ein Problem bei der Betreiberin des Vorliegernetzes. Unsere Unterwerke in Kaiseraugst und Rheinfelden wurden daraufhin nicht mehr versorgt. Wir gehen derzeit davon aus, dass dies mit dem starken Gewitter in der Region zusammenhängt. Beim Ausfall in der Region Schupfart über Mittag führte ein defektes Kabel zu einem Stromausfall. Ein Zusammenhang zwischen diesen beiden Ereignissen besteht nicht.

Schon am Montag und Dienstag kam es in Spreitenbach zu Stromausfällen. Warum diese Häufung?
Diese Häufung ist auch für uns sehr unangenehm. Die vier Stromausfälle gehen aber auf vier unterschiedliche Ursachen zurück. Jetzt passierte das alles unglücklicherweise innerhalb von nur drei Tagen.

Die Aargauer müssen sich also keine Sorgen machen, dass Ihr Stromnetz anfällig oder gar marode ist?
Nein, im Gegenteil. Wir haben unser Investitionsprogramm sogar intensiviert. Auch unsere Instandhaltung läuft genau so, wie wir das in der Vergangenheit taten. Wir haben gute Verfügbarkeiten im schweizweiten Vergleich. Bei solchen Vorfällen findet ausserdem immer eine ausführliche Nachbearbeitung statt.

Wie sieht diese aus?
Es geht unter anderem darum, abzuklären, ob wir bei der Instandhaltung etwas optimieren können. Wir analysieren, wo der Fehler lag und ob andernorts im System allenfalls gleiche Elemente und Teile vorhanden sind, die wir überprüfen und eventuell präventiv austauschen müssen. Das kann eine visuelle Inspektion sein oder auch eine vertiefte Untersuchung.
Prüfen Sie derzeit auch, ob die

Hitze einen Einfluss hat?
Für die Bauteile sollten die Temperaturen kein Problem sein. Unsere Anlagen sind auf diese Auslastung des Netzes ausgelegt und müssen das aushalten. Selbstverständlich werden wir nun aber überprüfen, ob es kritische Punkte gibt. Wir überlegen uns immer – auch bei künftigen Investitionen – wie wir Entwicklungen vorhersehen können. Das gehört auch zum Lernprozess.