
Präsentation des Leitbildes des Finanzdepartements: Dieth und der Geldbaum
«Zukunft setzen» – das steht auf der Illustration zum neuen Leitbild des Aargauer Finanzdepartements. Und der Spruch ist wörtlich gemeint, wie Regierungsrat Markus Dieth bei einem Medientermin auf der Liebegg zeigte. Der CVP-Mann, dessen Departement nicht nur für die Finanzen, sondern auch für die Ressourcen des Kantons zuständig ist, präsentierte einen jungen Apfelbaum. Diesen hatten Führungsmitarbeiter des Regierungsrats im vergangenen November gepflanzt – noch steht er ziemlich kahl da, doch in ein paar Jahren soll er Früchte tragen.
«Wir sind geerdet, wie dieser Baum, und in der Finanzpolitik ist es wichtig, nicht radikal alles wegzuschneiden, sondern die pflegenden Schnitte am richtigen Ort anzusetzen», sagte Dieth. Seit einem Jahr und 100 Tagen ist der Wettinger inzwischen Regierungsrat – und er ist zuversichtlich, bald die Früchte seiner Arbeit ernten zu können. Spätestens im Jahr 2021 soll das strukturelle Defizit des Kantons dank verschiedener Sanierungsmassnahmen beseitigt sein. Und dann möchte Dieth, der auch für die Landwirtschaft im Aargau verantwortlich ist, auch die ersten Äpfel der Sorte Ladina vom Bäumchen auf der Liebegg geniessen können. Noch brauche der junge Geldbaum aber Unterstützung und Halt.
Das neue Leitbild ist ein Film
Auch im neuen Leitbild des kantonalen Finanzdepartements kommt ein Baum vor – Äpfel trägt er indes keine. Dafür wird eifrig am Baum herumgeschnitten, hier fällt ein Zweig zu Boden, da sitzt jemand auf einem Ast, dort baumelt eine Schaukel im Schatten der grünen Blätter … Das neue Leitbild kommt nicht in Papierform, sondern als Video daher. «Wir wollten nichts, das irgendwo an der Wand hängt oder in einer Schublade verschwindet, sondern ein zeitgemässes Leitbild, das unsere Ziele und Werte für Zusammenarbeit und Führung zeigt», sagte Dieth. Über allem steht das Ziel, die Kantonsfinanzen zu sanieren: «Wir stehen in der Verantwortung, jeder Mitarbeiter kann dazu beitragen», hielt der Regierungsrat fest. Abstrakter tönt das zweite Ziel, die Schaffung der neuen Arbeitswelten «Mensch, Technik, Raum». Markus Dieth erklärte, es gehe darum, künftig räumlich zusammenzurücken, Home Office oder ähnliche Arbeitsmodelle zu ermöglichen sowie die Chancen der Digitalisierung zu nutzen.
Ganz ohne Floskeln kommt auch das Video-Leitbild nicht aus: So fühlen sich Andi und Gabi, die fiktiven Mitarbeiter im Film, «gefördert und gefordert», sie «besinnen sich auf ihre Stärken und übernehmen Verantwortung», erkennen, dass sie «grosse Herausforderungen nur gemeinsam bewältigen» können und «handeln und kommunizieren mit Vertrauen und Respekt».
Dieth selber ist es wichtig, dass er weiss, wovon er spricht, wenn es um die Aufgaben in seinem Departement geht. Er besuche deshalb alle Sektionen und arbeite dort jeweils ein paar Stunden mit, um die Situation der Mitarbeiter und ihre Sorgen direkt zu erleben. Noch keine Sorgen, aber doch Kopfzerbrechen bereitet ihm die Beschwerde gegen die neue Konzession für das Kraftwerk Klingnau. Sollten die Umweltverbände diese weiterziehen, könnte sich der Eingang der 145 Millionen Franken verzögern, die der Kanton von der Betreibergesellschaft für die neue Konzession erhält. «Die Frage ist aber nicht, ob das Geld kommt, sondern nur, wann es kommt.»
Am gleichen Tag, als Dieth das neue Leitbild präsentierte, gab sein Departement neue Ausgaben von knapp 11 Millionen Franken bekannt. Für das Budget 2018 wird ein Nachtragskredit von 581000 Franken beantragt, damit sollen landwirtschaftliche Anlagen in der Region Zofingen nach dem Unwetter vom Juli 2017 wiederhergestellt werden. Für den Hochwasserschutz in Vordemwald und Rothrist sind 5 Millionen Franken vorgesehen, neue Räumlichkeiten für die Kantonspolizei in Schafisheim sollen 2,6 Millionen kosten, weitere 2,5 Millionen sind für die Erneuerung der Sicherheitszentrale in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg eingeplant.