
Negativrekord: 12’000 Aargauer Prämienzahler stehen auf der schwarzen Liste
Die Aargauer Gemeinden sind ab dem Jahr 2018 neu für die Verlustscheine zuständig, wenn die Versicherten ihre Krankenkassenprämien nicht zahlen. Die Gemeinden, die 85 Prozent der Kosten übernehmen müssen, stellen sich die bange Frage: Wie viel wird das kosten? Immerhin gibt es ein Lichtlein am Horizont. Von 2015 auf 2016 war laut Barbara Hürlimann, Leiterin Abteilung Gesundheit im Departement Gesundheit und Soziales (DGS), die Zahl der neuen Verlustscheine erstmals rückläufig. Statt 16 500 im 2015 wurden letztes Jahr «nur» 14 307 Verlustscheine zur Zahlung fällig. Auch die Summe, die der Kanton dafür aufbringen musste, sank von 16,7 Millionen Franken minim auf 15,5 Millionen Franken. Die Gründe für den Rückgang müssten noch genau evaluiert werden, so Hürlimann.
Fast 12 000 Personen auf der schwarzen Liste
Sie betont, dass die Gemeinden nicht warten müssen, bis ihnen Verlustscheine ins Haus flattern. «Sie werden jeweils die Betreibungsmeldungen der säumigen Versicherten bekommen.» Dann könnten sie den Sachverhalt und die finanzielle Situation abklären (insbesondere die Wahrscheinlichkeit, dass ein Verlustschein entsteht), bei Bedarf mit betroffenen Personen Kontakt aufnehmen und eine Lösung suchen.
Die Gemeinden können sodann der Sozialversicherung Aargau innerhalb von 30 Tagen melden, wenn jemand nicht auf die schwarze Liste der säumigen Prämienzahler gehört. Ohne eine solche Meldung erfolgt (ausser bei Ergänzungsleistungs- und Sozialhilfebeziehenden sowie bei Kindern und Jugendlichen) automatisch ein Listeneintrag. Diese Liste führt der Kanton auf Geheiss des Grossen Rates seit Juli 2014. Wer auf der Liste steht, dem bezahlen die Krankenkassen nur noch Notfallbehandlungen. Derzeit sind 11 963 Personen auf der Liste, mehr als je zuvor.