
Wo die Armee im Aargau 280 Millionen Franken ausgibt
Vor anderthalb Wochen verabschiedete sich nach über 250 Jahren in Aarau die Infanterie-Rekrutenschule feierlich mit einem letzten Marsch durch die Innenstadt in Richtung Zürich. In ihrer Ansprache betonte die Aargauer Militärdirektorin Franziska Roth, der Aargau werde trotz des schmerzlichen Wegzugs der Infanterie ein Armeekanton bleiben. Sie machte dies unter anderem an einer konkreten Zahl fest: Die Armee beabsichtige, in den nächsten zehn Jahren «weitere 280 Millionen Franken in Infrastrukturen im Kanton Aargau zu investieren».
Alle Waffenplätze berücksichtigt
Die «Nordwestschweiz» fragte im Nachgang zum Wegzug bei der SVP-Regierungsrätin nach, was es mit der erwähnten Zahl auf sich hat. Jetzt ist klar: Sie stammt vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS). Man sei vom VBS darüber informiert worden, so erklärt Roth, «dass für die nächsten zehn Jahre rund 90 geplante oder laufende Bauvorhaben mit einem Finanzbedarf von rund 280 Millionen Franken vorgesehen sind». Namentlich fallen darunter beispielsweise Umbauten und Sanierungen auf dem Waffenplatz Brugg, Neubauten und Instandsetzungen auf dem Waffenplatz Bremgarten sowie der Abschluss der Umbauten mit einem neuen Truppen- und Feuerwehrgebäude im Armeelogistikcenter Othmarsingen.
Roth: «Wichtiger Standort»
Franziska Roth bekräftigt: «Der Aargau ist auch nach der Weiterentwicklung der Armee nach wie vor ein wichtiger Standort der Armee.» Dies aufgrund der Waffenplätze in Aarau, Brugg und Bremgarten, des Armeelogistikcenters Othmarsingen sowie des neuen Standorts der Territorialdivision 2 in Aarau (Kompensation für die nach Zürich-Reppischtal gezogene Infanterie-RS). Mit seinen nahezu 500 Arbeitsstellen – davon rund 40 Lehrlinge im Armeelogistikcenter Othmarsingen – sei die Armee zudem ein wichtiger Arbeitgeber für die Region. (Mario Fuchs)