
Coronafälle an Aargauer Schulen: 28 positive Mischproben in den ersten drei Tagen nach den Ferien
Der Kanton Aargau meldet für Mittwoch 77 neue Coronafälle. Das sind deutlich mehr als am Mittwoch vor einer Woche, als es im Aargau 45 Neuansteckungen gab. In den letzten sieben Tagen sind insgesamt 429 Ansteckungen registriert worden. In der Vorwoche waren es 360.
Im Spital sind am Mittwoch 26 Covid-Patientinnen und Covid-Patienten behandelt worden. Acht davon lagen auf der Intensivstation. Am Mittwoch vor einer Woche waren 22 Personen wegen Covid-19 hospitalisiert, elf von ihnen auf der Intensivstation.
Nach den Schulferien im Sommer sind die Fallzahlen wegen Personen, die sich in den Ferien mit dem Coronavirus angesteckt haben, rasant gestiegen. Die Intensivstationen der Spitäler waren am Anschlag. Seit dieser Woche sind nun – ausser im Bezirk Lenzburg – die Herbstferien zu Ende. Die Schulen haben das repetitive Testen wieder aufgenommen.

Beim repetitiven Testen wird einmal pro Woche eine Speichelprobe untersucht. Die einzelnen Proben werden vor der Analyse im Labor zu sogenannten Poolproben zusammengemischt.
In den ersten drei Tagen nach den Ferien seien an 20 Schulen und bei 26 Klassen positive Mischproben gemeldet worden, heisst es im Covid-19-Newsletter des Kantons. Das heisst, in 26 Klassen gab es mindestens eine Schülerin, einen Schüler oder eine Lehrperson, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hat. Wie viele genau, ist noch unklar. «Im Moment erfolgen die Nachtestungen», sagt Michel Hassler, Mediensprecher beim Gesundheitsdepartement.
Noch keine Klassen in Quarantäne
Von den bisher analysierten Mischproben waren 1,2 Prozent positiv. Vor den Herbstferien war der Anteil positiver Mischproben mit rund 0,5 Prozent halb so hoch. Der Anteil positiver Mischproben ist aber immer noch deutlich tiefer als nach den Sommerferien. Damals lag die Positivitätsrate bei knapp 3 Prozent. Es kam zu Verspätungen bei den Nachtests.
In Quarantäne ist wegen der positiven Mischproben im Moment noch niemand. Quarantäne wird erst angeordnet, wenn nach den Nachtestungen klar ist, wer alles betroffen ist. Klassenquarantänen will der Kanton zudem nur noch in schwerwiegenden Fällen anordnen. Zum Beispiel wenn mehrere Fälle im Zusammenhang mit einem Klassenlager auftreten.
Mehr als 2500 Personen haben sich an der Schule impfen lassen
Anders als im Sommer sind von den Schülerinnen und Schüler, die sich impfen lassen können, auch immer mehr geimpft. Von den 12- bis 15-Jährigen haben 40 Prozent mindestens eine Impfdosis erhalten. Bei den 16- bis 19-Jährigen liegt die Impfquote bei 66 Prozent.
Seit dem 16. August führen mobile Teams an den Aargauer Schulen Covid-19- Impfungen durch. An den Kantons- und Berufsschulen haben bisher rund 2300 Personen mindestens eine Impfung erhalten. Zudem sind 252 Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler geimpft worden. Letztere werden nur geimpft, wenn die Eltern einverstanden sind.
Insgesamt geht es im Aargau beim Impfen aber nur noch langsam voran. Die Nachfrage ist eher rückläufig, obwohl Ungeimpfte den Test fürs Covid-Zertifikat inzwischen selbst bezahlen müssen. Am Mittwoch sind im Aargau 1684 Dosen verimpft worden. Vor einer Woche waren es 2198. Der Aargau hat bisher rund eine Million Impfdosen erhalten. Davon sind knapp 857’000 verimpft worden. Das Vorratslager ist also noch gut gefüllt.
Kanton will während der Impfwoche mit Verbänden zusammenspannen
Mit einer Impfwoche vom 8. bis 14. November wollen Bund und Kantone die Impfquote weiter erhöhen. Auch der Aargau beteiligt sich an der Impfwoche. Details dazu hat der Kanton noch nicht kommuniziert. Er will aber mit Gemeinden, Organisationen und Verbänden zusammenspannen. Interessierte können sich per Mail melden (coronavirus@ag.ch).
Der Zugang zur Impfung wird immer niederschwelliger. Die Impfzentren haben auf Walk-in-Betrieb umgestellt, zusätzlich sind mobile Impfbusse an verschiedenen Orten im Kanton unterwegs. Wie viele Personen sich an einem Tag impfen lassen werden, ist dadurch schwieriger abzuschätzen. Gleichzeitig wird der Impfstoff in Mehrfachampullen geliefert. Sind diese einmal angebrochen, muss der Inhalt innerhalb von sechs Stunden verimpft werden. Ist das nicht möglich, muss der Impfstoff entsorgt werden.
Im Aargau werden Spitalpatienten mit Restdosen geimpft
Wie viele Impfdosen im Aargau weggeworfen werden mussten, kann Hassler nicht sagen. Der Aargau plane die Logistikkette so, dass möglichst kein Impfstoff entsorgt werden müsse. «Dies kann auch dazu führen, dass am Abend Personen gebeten werden, am nächsten Tag wiederzukommen, damit nicht eine neue Ampulle angestochen werden muss», so Hassler. In einigen Spitälern würden zudem noch ungeimpfte Patientinnen und Patienten angefragt, ob sie sich mit allfälligen Restdosen impfen lassen möchten.
Ganz verhindern lasse sich die Entsorgung angesichts des Walk-in-Betriebs und Impfungen ohne Termin jedoch nicht. Insbesondere beim Moderna-Impfstoff, da dieser in Ampullen à zehn Dosen geliefert werde.