Sie sind hier: Home > Aargau > Grosseinsatz für Stimmenzähler: Worüber am Sonntag im Westaargau abgestimmt wird

Grosseinsatz für Stimmenzähler: Worüber am Sonntag im Westaargau abgestimmt wird

Am Sonntag haben die Stimmenzählerinnen und Stimmenzähler in einigen Gemeinden nochmals einen Grosskampftag. Nicht nur drei nationale Vorlagen (Pflege-Initiative, Justiz-Initiative und Covid-Gesetz) kommen an die Urne, sondern, je nach Ortschaft, kommunale Abstimmungen und Wahlen.

Am meisten zu tun gibt es in Aarau, Lenzburg und Buchs. Hier werden die Einwohnerräte neu gewählt; in Aarau 50 Personen, in Buchs und Lenzburg je 40. In Aarau kandidieren 187 Personen, in Lenzburg 117, in Buchs nur 72. In allen drei Gemeinden kommt zusätzlich das Budget 2022 an die Urne, nachdem es vom Parlament abgesegnet wurde.

In Lenzburg (Steuerfuss unverändert 105 Prozent, Budget sieht ein Plus von 705’400 Franken vor) ist der Voranschlag unbestritten, ebenso in Buchs (Steuerfuss unverändert 108 Prozent, Budget sieht ein Minus von rund 1,1 Mio. Franken vor).

In Aarau hingegen machen FDP und SVP Stimmung gegen die Vorlage: Sie fordern eine Reduktion des Steuerfusses. Er beträgt im Voranschlag unverändert 97 Prozent (das Budget rechnet mit einem Minus von 1,7 Mio. Franken). Die bürgerlichen Parteien möchten jedoch einen Steuerfuss von 94 Prozent.

In Buchs gibt es ausserdem noch eine brisante Exekutiv-Wahl: Nachdem der Gemeinderat bereits im ersten Wahlgang – relativ überraschend – komplettiert werden konnte, geht es nun um die Ausmarchung bezüglich Vizeammann-Posten.

Es kandidieren der bisherige Gemeinderat Anton Kleiber (FDP) und der neu gewählte Joel Blunier (EVP).

Beide werden als geeignet betrachtet; in der Diskussion im Dorf geht es mehr darum, ob man der FDP, die bereits Ammann Urs Affolter stellt, eine Doppelspitze gönnen mag oder nicht.

In Schöftland bleibt kein Stein auf dem anderen: Nach der Abwahl von Ammann Rolf Buchser (FDP) kandidiert nun Thomas Buchschacher (FDP, bisher Vize) gegen Anja Gestmann (SP, bisher Gemeinderätin).

Auch als Vizeammann erreichte niemand das absolute Mehr.

Es kandidieren im zweiten Wahlgang Andres Wälty (parteilos, neu im Gemeinderat) und Gertrud Müller (SVP, bisher Gemeinderätin).

Grosse Fussstapfen hinterlässt der langjährige Ammann von Reinach, Martin Heiz. Beerben will ihn nicht nur der bisherige Vizeammann Bruno Rudolf (SVP), sondern auch Gemeinderat Jules Giger (parteilos). Sie schafften das Absolute Mehr im ersten Wahlgang nicht, Rudolf lag aber deutlich vorne.

In Unterentfelden ist der Vizeammann-Posten noch zu besetzen. Marion Fischer (GLP, neu im Gemeinderat) schaffte im 1. Wahlgang das absolute Mehr knapp nicht. Relativ überraschend tritt nun die langjährige Gemeinderätin Lilian Däster (FDP) im zweiten Wahlgang auch als Vize an. Die beiden Entfelden stimmen ausserdem über die Aufstockung des «Blauen Schulhauses» ab, die 23 Mio. Franken kosten soll.

In Fahrwangen ist noch ein Sitz im Gemeinderat zu besetzen. Zuerst gab’s keine Kandidaturen, für den zweiten Wahlgang kandidieren nun Mario Stirnimann und Jörg Ackermann, beide parteilos.

Im BezirkAarau muss ein neues Mitglied für den Bezirksschulrat gewählt werden, nachdem Suzanne Marclay-Merz (FDP, Aarau) zurücktrat. Es kandidieren Susanne Dedecke (GLP, Muhen) und Lukas Gysi (FDP, Aarau).

Der Bezirk Kulm braucht einen neuen Friedensrichter. Es kandidieren die ehemalige Schulsozialarbeiterin Marianne Thalmann aus Beinwil am See und der Berufsmilitär Rinaldo Gasser aus Holziken.

In Hendschiken hatte es die Gmeind abgelehnt, die Primarschule in den Gemeindeverband «Schulen am Maiengrün» mit Dottikon und Hägglingen zu integrieren. Dagegen kam, zum ersten Mal seit vielen Jahren, ein Referendum zu Stande. Deshalb hat das Volk nun am Sonntag das letzte Wort an der Urne.