
Aargauer Coiffeuse hatte zweimal Trickbetrüger im Laden: «Heute würde ich nicht mehr darauf hereinfallen»
Vor etwa sieben Jahren stand Sibel Millien zum ersten Mal Trickbetrügern gegenüber. Sie war damals noch in der Lehre, die zwei Frauen auf der anderen Seite der Theke sprachen kaum Deutsch und wollten ihre Beauty-Produkte mit grossen Noten bezahlen. Millien liess sich von den beiden ablenken. «Sie gingen mit 80 Franken und den Produkten aus dem Geschäft», erzählt die Coiffeuse.
«Die Chefin hat die Sache danach in die Hand genommen und die anderen Geschäfte gewarnt», so Millien. Sie kann sich nicht mehr erinnern, ob es eine Anzeige gab. Als zum zweiten Mal ein Trickbetrüger ihren Arbeitsplatz betrat, schöpfte sie sofort Verdacht. «Das war in einem anderen Geschäft, in Aarau. Ein Mann kam rein und wollte sechs Haarsprays kaufen.» Millien wurde misstrauisch und stellte sich neben ihre Kollegin an die Kasse.
Man muss auf das Thema aufmerksam machen
Als ihm plötzlich zwei Frauen gegenüberstanden, wurde der Mann nervös. «Er sagte, er müsse Geld abheben und ging. Natürlich kam er nicht mehr zurück.» Seit einiger Zeit betreibt Millien ein eigenes Geschäft in Staufen und hat keine weiteren Betrugsversuche erlebt. «Heute würde ich nicht mehr darauf hereinfallen», ist sie sich sicher.
Bis die Kantonspolizei am Donnerstag vor Trickbetrügern in Coiffeursalons warnte, hatte sie schon lange nichts mehr von solchen Vorgängen gehört. Sie findet es wichtig, dass auf das Thema aufmerksam gemacht wird. «Es bringt auf jeden Fall etwas, dass die Kantonspolizei darauf hinweist.» Bei einem Betrugsversuch in ihrem eigenen Geschäft würde sie heute sofort reagieren: «Auf jeden Fall würde ich die Polizei anrufen. Ich hoffe aber, dass es nicht so weit kommt.»