Aargauer Gewerbe-Präsident Kurt Schmid spricht Franziska Roth Sachverstand ab

Er sei verärgert, weil er zu Beginn der Amtsperiode überzeugt gewesen sei, dass der Aargau einen guten Regierungsrat habe. Das sagte Kurt Schmid an seiner Rede an der Delegiertenversammlung des Aargauischen Gewerbeverbandes (AGV). Heute sieht er das anders. Grund war ein Besuch der Regierungsrätin im AGV-Vorstand.

Der AGV hatte zusammen mit der Aargauischen Industrie- und Handelskammer die Gesundheitsstudie in Auftrag gegeben. Es sei wichtig, dass sich auch die Wirtschaft mit den Gesundheitskosten beschäftige, so Schmid. Die Studie brachte ihn auch zur Aktualität und zum Thema, das ihm Sorgen bereitet: Regierungsrätin Franziska Roth.

Der Vorstand habe Roth zu einem Gespräch über die Studie eingeladen. «Sie hat weder mit Argumenten noch mit Herzblut überzeugt», kommentiert Schmid den Auftritt. Insgesamt sei wenig Sachverständnis spürbar gewesen. Das sei nicht nur seine Meinung. Aus dem Vorstand hätten ihn selten so viele Reaktionen erreicht wie nach diesem Gespräch.

 

Er habe sich geschworen, dass er nur noch Regierungsratsmitglieder wähle, «die in der Wirtschaft erprobt sind». Nun hofft Schmid auf eine baldige Beruhigung. «Wir brauchen eine starke Regierung, die nicht mit sich selber beschäftigt ist, sondern die Sachgeschäfte eigenständig bewältigen kann.»

Jahresrechnung und Budget

Vor der abendlichen Verleihung des Unternehmenspreises standen bei den AGV-Delegierten Jahresrechnung, Budget und Ersatzwahlen auf dem Programm. Die Rechnung 2018, mit rund 12’600 Franken Gewinn, wurde ohne Gegenstimme genehmigt. Ebenso das Budget 2019 sowie das provisorische Budget 2020.

Im Vorstand gab es drei Rücktritte. Trudy Müller fiel der Altersguillotine zum Opfer. Peter Voser muss ersetzt werden, weil er aus dem Grossen Rat zurückgetreten war. Peter Etterlin gab kurzfristig seinen Rücktritt bekannt wegen eines beruflichen Wechsels. Seine Nachfolge werde im Herbst gewählt, so AGV-Präsident Kurt Schmid. Als Ersatz für Trudy Müller wählten die Delegierten – ohne Gegenstimme – Helen Dietsche aus Gontenschwil. Für Voser wurde – ebenfalls ohne Gegenstimme – CVP-Grossrat Andreas Meier gewählt.

In seiner Präsidialansprache blickte Schmid zurück und in die Zukunft. Die Dorf- und Stadtkernentwicklung sei letztes Jahr ein grosses Thema für den AGV gewesen. Und natürlich die Steuer- und AHV-Vorlage, über die am 19. Mai abgestimmt wird. Der Vorstand hat die Ja-Parole beschlossen. Im Wissen darum, dass die Abstimmung der erste Schritt sei und es danach auf die kantonale Vorlage beziehungsweise Umsetzung ankommt.