
Abstimmen schon ab 16: Grossräte fordern Senkung des Stimmrechtsalters
Eine überparteiliche Motion im Aargauer Grossen Rat fordert das Stimmrecht und aktive Wahlrecht ab 16 Jahren auf kantonaler und kommunaler Ebene. Das passive Wahlrecht soll weiterhin ab 18 Jahren gelten.
Alain Burger, Lea Schmidmeister, Flurin Burkard (alle SP), Therese Dietiker (EVP), Cécile Kohler (CVP), Maurus Kaufmann (Grüne) und Dominik Peter (GLP) haben am Dienstag die Motion im Grossen Rat eingereicht. Die Zeiten hätten sich geändert, begründen sie ihr Anliegen. Junge Menschen seien politisch aktiv, Jungparteien verzeichneten Zuwachs und junge Menschen demonstrierten auf der Strasse für ihre Anliegen.
«Diesen politisch interessierten Jugendlichen muss schon früher eine politische Stimme gegeben werden», schreiben die Motionäre. Nicht nur Grossereignisse wie der Klima- und der Frauenstreik politisierten die neue Generation, «Soziale Medien wecken durch politische Inhalte immer früher das Interesse von jungen Erwachsenen». Gleichzeitig werde aber die Politik immer älter. «Der Überalterung der Demokratie müssen wir entgegenwirken, denn die meisten politischen Entscheide betreffen die Zukunft der Jugendlichen direkt oder indirekt», heisst es in der Motion. Jugendliche möchten deshalb nicht nur zuschauen, sondern politisch mitgestalten.
Würde die Motion überwiesen, könnten Jugendliche zwar selber wählen, jedoch nicht für politische Ämter gewählt werden. Derzeit können einzig im Kanton Glarus 16- und 17-Jährige über kantonale und kommunale Vorlagen abstimmen. Aber: Im vergangenen September hat sich der Nationalrat ebenfalls für das Stimmrechtsalter 16 ausgesprochen.