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Wegen steigender Zahlen: Contact-Tracing braucht doch wieder mehr Personal

Die Mitarbeitenden des Contact-Tracing-Centers begleiten isolierte Coronapatienten und entscheiden, wer in Quarantäne muss.

Im Sommer hat der Kanton Aargau das Contact-Tracing-Center reorganisiert und sich von rund 80 der damals 140 Mitarbeitenden getrennt. Es gab auch Kündigungen. Seit der Reorganisation umfasst das Contact-Tracing nur noch 41 Vollzeitstellen. Je nach Servicelevel können diese bis zu 150 neue Fälle pro Tag bearbeiten, bei der Annahme, dass eine infizierte Person im Schnitt 3,5 enge Kontakte hatte.

57 weitere Personen sind auf Abruf angestellt. Diese werden erst aufgeboten, wenn es aufgrund höherer Fallzahlen mehr Mitarbeitende braucht. Würden alle zusätzlichen Mitarbeitenden im Personalpool aufgeboten, könnten bis zu 570 neue Fälle pro Tag bearbeitet werden.

Contact-Tracer betreuen fast 1000 Personen mehr als letzte Woche

Diese Woche meldete der Kanton an zwei Tagen mehr als 400 neue Coronafälle. Das gab es seit Anfang Jahr nicht mehr. Entsprechend hat auch das Contact-Tracing wieder mehr Arbeit. Am Donnerstag betreuten die Mitarbeitenden 2376 infizierte Personen in Isolation und 1030 Kontaktpersonen in Quarantäne. Zum Vergleich: Am Donnerstag vor einer Woche befanden sich 1541 Aargauerinnen und Aargauer in Isolation und 947 in Quarantäne.

Auf Anfrage teilt das Gesundheitsdepartement mit, der Personalpool mit den Mitarbeitenden auf Abruf werde nun aktiviert. Wie viele Contact-Tracerinnen und -Tracer aktuell im Einsatz sind, teilt der Kanton nicht mit. «Wie viele Personen wann zur Verfügung stehen, hängt von der Entwicklung der Fallzahlen ab», sagt Sprecher Michel Hassler. Sollten die Fallzahlen weiterhin so stark steigen wie aktuell, könnten kurzfristige Verzögerungen bei der Kontakt-Nachverfolgung nicht ausgeschlossen werden.

Neues Büro in Buchs

Im Moment ist das Contact-Tracing-Center im ehemaligen Eniwa-Gebäude gegenüber dem Gesundheitsdepartement in Aarau untergebracht. Diese Räume kann der Kanton aber nur befristet nutzen, weil das Bezirksgericht Aarau, das Spezialverwaltungsgericht, das Konkursamt sowie die Obergerichtsbibliothek dahin umziehen werden. Der Grosse Rat hat letzte Woche einen Kredit von knapp 13 Millionen Franken für den Umbau bewilligt.

In Zukunft arbeiten die Contact-Tracer im dritten Stock in diesem Gebäude am Amsleracherweg in Buchs.

Das Contact-Tracing wird künftig Büros in einem Gebäude am Amsleracherweg 8 in Buchs beziehen. Seit dem 19. November und noch bis am 20. Dezember liegt das Baugesuch auf. Daraus geht hervor, dass auf einer Fläche von knapp 1300 m2 auch Büros weiterer Mitarbeitenden, etwa jenen der Impfkampagne, untergebracht werden. Insgesamt ist im Baugesuch die Rede von 100 Mitarbeitenden.

Bis zum Umzug werden an den Räumen noch geringfügige Anpassungen vorgenommen. Die bestehende WC-Anlage wird erweitert und im Aufenthaltsraum wird eine Teeküche eingebaut. Die Baukosten belaufen sich auf 50’000 Franken.