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Quartierladen soll weiter bestehen: Badener Ortsbürger wollen die Chrättli-Parzelle kaufen

Die Ortsbürgergemeindeversammlung stimmt am 29. November über den Kauf der Chrättli-Parzelle ab, die sich auf der Anhöhe zwischen Stadtkern und Baldegg befindet. Beim Chrättli handelt es sich um einen Quartierladen, der Lebensmittel des täglichen Bedarfs anbietet.

Eigentümerin der Immobilie ist die Chrättli-Genossenschaft Allmend; diese brauche nun aber finanzielle Unterstützung zur Weiterführung des Geschäfts, wie es in den Unterlagen zur Ortsbürgerversammlung heisst.

Baurechtsvertrag über 50 Jahre

Damit der Laden auch in Zukunft existieren kann, soll die Ortsbürgergemeinde die 429 Quadratmeter grosse Parzelle von der Genossenschaft erwerben – und sie im Baurecht gleich wieder abgeben. Der Baurechtsvertrag sieht die Nutzung als Quartierladen oder Quartiertreffpunkt vor und soll über 50 Jahre abgeschlossen werden.

Der Vertrag soll per 1. April 2022 vereinbart werden. Die Chrättli-Genossenschaft hat den Vorschlag an ihrer Versammlung im Oktober ohne Gegenstimme angenommen.Der Kaufpreis wurde bei 360000 Franken vereinbart; diese Summe entspricht dem Wert des Grundstücks allein.

Warum planen die Ortsbürger den Kauf? In der Vorlage zur Versammlung heisst es:

«Vorhandene und gut funktionierende Quartierstrukturen sind für das tägliche Leben wichtig. Quartierläden leisten dazu einen grossen und wichtigen Beitrag.»

Die Läden deckten mit einem Grundangebot an Produkten und Lebensmitteln für den täglichen Bedarf ein grosses Bedürfnis ab und würden so gleichzeitig zu einem Begegnungsort für die Bevölkerung. «Insbesondere an dezentralen Lagen ermöglicht ein solches Angebot auch älteren oder weniger mobilen Menschen den eigenständigen Einkauf und das Aufrechterhalten der sozialen Kontakte.»

Der Vertrag generiert Einnahmen aus dem Baurechtszins von jährlich 2400 Franken. Finanziert wird der Kauf der Parzelle aus dem Fonds zur Förderung von Wohnen und Leben im Alter.

Das Chrättli gehört seit 64 Jahren zur Allmend. Hier ein Foto aus dem Jahr 2001. 

Das «Chrättli» wurde 1957 vom Architekturbüro Löpfe und Hänni gebaut. Es wird im Verzeichnis der Inventarobjekte der Stadt aufgeführt. Bis 1973 wurde das Verkaufslokal als Coop-Filiale geführt. Nach der Schliessung durch Coop entstand auf Initiative von Anwohnern eine neue Genossenschaft, die das «Chrättli» bis heute weiterführt.