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Mit einer besonderen Aktion unterstützen diese Schüler Waisenkinder in Uganda

Vor einem Jahr haben die Schülerinnen und Schüler der Kleinklasse Oberstufe in Birr in der Zeitung vom Hilfsprojekt Vision4UgandaKids in Wohlen gehört, das sich um Waisenkinder in Uganda kümmert. Nachdem sie mehrere Artikel dazu gelesen hatten, kam die Organisatorin Harriet Suter in die Klasse, um aus erster Hand über ihre Geschichte und die Waisenkinder zu erzählen.

Harriet Suter ist 1977 in Uganda geboren.

Harriet Suter ist heute mit einem Schweizer verheiratet und wurde 1977 in Uganda geboren. Sie hat bereits als 17-Jährige die ersten Waisenkinder aufgenommen. Damals gab es in ihrer Nachbarschaft eine alleinerziehende Mutter mit mehreren Kindern. Der neunjährige Sohn hat durch Schuheputzen auf der Strasse das nötige Geld für den Lebensunterhalt verdient, als er von einem Motorradfahrer angefahren und dabei getötet wurde.

«So hat alles angefangen», berichtete Suter den Jugendlichen in Birr. «Einige Kinder würden heute nicht mehr leben, wenn sie nicht zu uns gekommen wären!» Einen Jungen wollten die Ärzte sterben lassen, weil es niemanden mehr gab, der seine Medikamente bezahlen konnte. Er ist heute zehn Jahre alt. Ein anderes Kind wurde mit blutiger Nabelschnur in einer Plastiktüte gefunden. Suter kennt die Geschichte von jedem einzelnen Kind. Sie wird deshalb von den Waisenkindern auch liebevoll Mama genannt.

Waisenhaus-Neubau musste schnell realisiert werden

Heute leben 33 Kinder im Waisenhaus. Und da die Platzverhältnisse immer enger wurden, hat man vor einiger Zeit geplant, ausserhalb der Hauptstadt Kampala ein Grundstück zu kaufen und ein neues Waisenhaus darauf zu bauen.

Mit Hilfe von Spendengeldern aus der Schweiz wurde 2014 ein Grundstück in Kanyogoga erworben. Nachdem im März 2021 der Vermieter in Kampala den Mietvertrag nicht verlängern wollte, hat man sich kurzfristig dazu entschlossen, mit dem Bau zu beginnen.

Eines der neuen Waisenhäuser in Uganda.

Am 11. Juni konnten die ersten neuen Räume bezogen werden, ein Tag, bevor ein landesweiter Lockdown einen Umzug unmöglich gemacht hätte.

Zwölf sehr unterschiedliche Geschichten sind entstanden

Inspiriert durch die Erzählungen von Harriet Suter wollte die Klasse in Birr auch etwas tun, um die Kinder in Uganda zu unterstützen. Im Deutschunterricht haben sie angefangen, Aufsätze zu schreiben, in denen sie sich selber in ein Waisenkind hineinversetzen mussten. Dann haben sie eine erfundene Lebensgeschichte dazu geschrieben.

Cover «Waisenhausgeschichten», das in der Projektwoche entstanden ist.

Auf diese Weise sind zwölf sehr unterschiedliche Geschichten entstanden, die in einem Geschichtenheft zusammengefasst wurden. Die Länge variiert zwischen eineinhalb und neun Seiten. «Die Geschichte von Mogo» wäre vermutlich noch länger geworden, hätte sie nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig sein müssen, sagt Klassenlehrer Gert Rupinski.

Dazu haben die Schüler und Schülerinnen im Zeichenunterricht noch eigene Bilder mit Mal- und Kratztechniken gestaltet, die in dem Heft ebenfalls zu sehen sind. Auch die Zeichenlehrerin hat etwas dazu beigetragen. Das Porträt des oben genannten Jungen befindet sich in der Mitte des Hefts.

Die Geschichtenbüchlein wurden dann auf verschiedenen Veranstaltungen und in der Schule für 10 Franken pro Stück verkauft. Bisher konnte so eine Spendensumme von über 1100 Franken generiert werden. Sogar der aus dem Fernsehen bekannte deutsche Comedian und Kabarettist «Herr Schröder» hat ein Exemplar gekauft.

Comedian Herr Schröder (links) und Klassenlehrer Gert Rupinski an der Veranstaltung vom 26. November in Zürich.

Wenn jemand das Projekt durch den Kauf eines Hefts oder eines Porträts ebenfalls unterstützen möchte, kann er/sie eine E-Mail an kleinklasse.birr@gmx.ch schicken. Wer das Hilfsprojekt direkt mit einer Spende unterstützen will, kann diese auf das Spendenkonto von Vision4UgandaKids überweisen. (az)