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Der neue Neumarkt nimmt Züge an: Wer in die ehemalige Filiale von Textilriese H&M einziehen könnte

Es ist ein nebliger Morgen, als es mit dem Lift sieben Stockwerke in die Höhe geht. Die Aussicht auf der neuen Terrasse des Neumarkt 2 stimmt trotzdem. Architekt Roland Biolley von der Walker Architekten AG erklärt:

«Richtung Osten blickt man auf das Aaretal, Richtung Westen auf den Jura und den Bözberg.»

In wenigen Monaten – ab dem 1. Mai 2022 – soll diese Aussicht die zukünftige Mieterschaft des Neumarkts 2 und 3 geniessen können.

Bei gutem Wetter hätte man Blick auf das Aaretal. 

Dann enden die Umnutzungsarbeiten im Hochbau beim Brugger Einkaufszentrum. Mitte November wird an den neuen Gewerbe- und Wohnflächen und den Verkaufsflächen im Sockelgeschoss noch intensiv gearbeitet.

Beim ersten Rückblick auf die vergangenen Monate zieht Biolley eine positive Bilanz: «Soweit ist alles wie geplant gelaufen.» Die durch die Pandemie verursachte Rohstoffknappheit sei zwar immer ein Thema gewesen, aber nie zum Problem geworden.

Der Architekt erklärt: «Gewisse Materialien hatten lange Lieferfristen und wurden teurer. In diesen Fällen blieben wir flexibel, disponierten um und erledigten andere Arbeiten zuerst.» Nach wie vor bewege man sich im Rahmen der Gesamtkosten des Projektes von rund 28 Millionen Franken.

Die beiden Architekten Francesco Chilelli (von links) und Roland Biolley von der Walker Architekten AG sowie Senior Vermarkterin Grazia Müller und Teamleiter Bewirtschaftung Geschäftshäuser Marcel Aebi von der Privera AG.

Die Wohnungen sollen insbesondere Einzelpersonen und Paare ansprechen

Im vierten bis siebten Obergeschoss des Neumarkts 2 und 3 finden sich neu insgesamt 23 Wohnungen. Dabei verfügen drei über 1,5-, dreizehn über 2,5- und sieben über 3,5-Zimmer. Bei der Führung durch den Rohbau fällt auf: In den Räumlichkeiten wurde viel Wert auf Tageslicht und Ausblick gelegt. Neben grossen Fenstern weist jede Wohnung ein Winterzimmer (eine Art «Innenbalkon») oder alternativ eine Dachterrasse auf.

Auf der Rückseite des Gebäudes erwartet die Wohnungsmieterschaft ebenfalls ein Weitblick. 

Selbst im Treppenhaus wurde die Fassade so geöffnet, dass stetig Aussicht auf den Neumarktplatz besteht. Ausserdem befindet sich im zweiten Obergeschoss eine Gemeinschaftsterrasse, die sich rund um das Gebäude zieht und laut Roland Biolley sowohl Gewerbemitarbeitenden als auch Wohnungsmieterschaft zur Verfügung stehen wird.

Auf der Gemeinschaftsterrasse soll zusätzlich noch ein Kinderspielplatz folgen. 

Neben der Weitsicht nennt der Architekt als Highlight der Räumlichkeiten den hohen Ausbaustandard. Beispielsweise weist jede Wohnung einen eigenen Waschturm auf und wird durch ein Kellerabteil ergänzt. Grazia Müller hebt zusätzlich die Lage hervor:

«Ideal für Personen, die die Bahnhofsnähe schätzen und gerne mobil sind – ob zu Fuss, mit Velo, öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Auto.»

Die Senior Vermarkterin der Privera AG, die die Erstvermietung der Brugger Liegenschaften übernimmt, ergänzt: «Wenn der Neumarkt offen ist, kann man bei Regen sogar direkt vom Bahnhof aus bis zur Wohnung laufen, ohne nass zu werden.» Ausserdem biete die Region alle zentralen Angebote in nächster Nähe.

Diese Wohnung verfügt über ein Winterzimmer (bei den Fenstern), das noch mit Glasfronten ergänzt wird.

Insbesondere Einzelpersonen und Paaren soll der Neumarkt ein Zuhause bieten, erklärt Müller. Bisher habe sich eine bunte Mischung an Interessenten bei der Vermarkterin gemeldet – vom Pensionär bis zur Studentin.

Gewisse Mieter könnten in den Gebäudekomplex zurückkehren

Die Beliebtheit der Wohngelegenheiten beim Neumarkplatz scheint ungebrochen. Bereits im September 2020 erhielt die Privera AG die ersten Anfragen. Auch ein gutes Jahr später – kurz nach der offiziellen Ausschreibung der Räumlichkeiten auf der neuen Website – bezeichnet Grazia Müller die Nachfrage als gross. Bis am letzten Freitag konnten unter sieben Interessenten bereits vier Zusagen gesprochen werden.

Auch bei den Büro- und Gewerbeflächen auf 884 Quadratmetern im zweiten und dritten Stock besteht Nachfrage. Mit drei Unternehmen sei man bereits in weiteren Verhandlungen. Gut könne man sich Dienstleister aus der Gesundheitsbranche vorstellen, genauso seien aber Büronutzungen willkommen. Ebenfalls ist laut Müller möglich, dass bisherige Mieter, die den Gebäudekomplex wegen der neuen Innen- und Aussengestaltung Ende Oktober 2020 verlassen mussten, zurückkehren.

Auf der Ladenfläche könnten bis zu fünf Geschäfte einziehen. 

Das Konzept für die Ladenflächen im ersten Stock und im Sockelgeschoss, wo früher Textilriese H&M seine Filiale hatte, ist noch offen. Marcel Aebi, Teamleiter Bewirtschaftung Geschäftshäuser bei der Privera AG, sagt:

«Wir sind mit Firmen in Verhandlungen, können aber noch keine Namen nennen.»

Möglich wäre, dass drei bis fünf Geschäfte einziehen. Jedoch favorisiere man aktuell eine Lösung, bei der ein Einzelhändler allein oder zwei Unternehmen gemeinsam die Fläche übernehmen.

Ein Fragezeichen besteht aktuell bezüglich des Baus des Pavillons auf dem Neumarkplatz. Diesen soll das «Kebap Werk» der Familie Sezer – die Nachfolge des Cafés Irion – als gedeckten Aussenbereich nutzen. Der Pavillon diene als notwendige Ergänzung zur gemieteten Innenfläche. Doch auf das Gesuch für den Ersatzbau gab es eine Einsprache, wie Biolley bestätigt. Momentan ist dieses bei der Stadt Brugg hängig.