
CBD-Hanf: In der Schweiz erlaubt, in Deutschland illegal – wird das Aargauern dort zum Verhängnis?
Der Europa-Park im deutschen Rust ist ein bei Schweizern beliebter Vergnügungspark. Offenbar möchten einige die Zeit dort gerne in berauschtem Zustand verbringen: Viele junge Besucher werden bei den Eingangskontrolle mit Rauschgift im Rucksack erwischt. «Bei den Schweizer kommt hinzu, dass sie CBD-Hanf bei sich haben», sagte Jochen Brehm, stellvertretender Leiter der Polizeiwache in Rust, der «bz Basel». Dieser beinhaltet einen geringeren THC-Gehalt als Cannabis. In der Schweiz ist er legal, in Deutschland dagegen illegal.
Jeder Besitz wird angezeigt», bestätigt Mathias Alblicker, für den Landkreis Waldshut zuständiger Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg, der AZ. «Es ist ein Verstoss gegen das Betäubungsmittelgesetz.» Wer in Deutschland mit CBD-Hanf erwischt wird, müsse mit einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft rechnen, selbst bei geringen Mengen. «Wird jemand auch nur mit 10 bis 20 Gramm erwischt, wird der Besitz angezeigt.»
Angesichts der unterschiedlichen Gesetzeslage in den beiden Nachbarstaaten wäre zu erwarten, dass es seit der Legalisierung in der Schweiz vermehrt zu Anzeigen und Verurteilungen kommt. Sind auch schon Aargauer in den deutschen Nachbarregionen am Hochrhein wegen CBD-Hanf angezeigt worden?
Konkrete Zahlen kann Alblicker nicht nennen, da auch der CBD-Hanf unter den Begriffen Marihuana und/oder Cannabis erfasst wird. «Nach Einschätzung unseres Fachdezernates spielt aber CBD-Hanf nur eine sehr ungeordnete Rolle», so Alblicker.
Auch an der Grenze bleiben selten Schweizer mit CBD-Hanf im Gepäck hängen. Laut Mark Eferl, Sprecher vom Hauptzollamt Singen, ist CBD-Hanf im Grenzgebiet kein grosses Problem: «Der Hype, der erwartet wurde, ist bei uns nicht angekommen. Es kommt nur vereinzelt zu Aufgriffen.»
René Diem vom CBD-Fachhandelgeschäft „Green Diamond“ in Frick weiss um die Rechtslage in Deutschland. «Dass man speziell in Deutschland aufpassen muss, das sage ich meinen Kunden immer. Letztendlich ist es dann ihre eigene Verantwortung», sagt er. Er hat bisher aber noch von keinem Kunden gehört, der in Deutschland angezeigt worden ist.
Diem weist seine Kunden darauf hin, dass Sie sich immer selbst über die aktuelle Rechtslage im Ausland informieren. «Ich kann unmöglich selbst immer auf dem neusten Stand sein, wie die Rechtslage in anderen Land ist.» (mon)