Corona-Kredite landen auf Privatkonten: Bei Aargauer Staatsanwaltschaft sind drei Strafanzeigen eingegangen

Wegen der Coronakrise hat der Bundesrat verschiedene Notpakete geschnürt. Unter anderem können KMU einen staatlich garantierten Hilfskredit beantragen. Sie müssen ein Formular mit Angabe des Jahresumsatzes ausfüllen und bei der Bank einreichen. Laut einem Artikel im «Tages Anzeiger» ruft das Hilfsprogramm auch mutmassliche Betrüger auf den Plan. Im Kanton Zürich hat die Staatsanwaltschaft in rund 30 Fällen Ermittlungen aufgenommen, weil der Verdacht auf betrügerisch gestellte Kreditanträge besteht.

Bei der Kantonalen Staatsanwaltschaft im Aargau seien bis 12. Mai drei entsprechende Anzeigen von Banken via Meldestelle für Geldwäscherei eingegangen, sagt Mediensprecherin Fiona Strebel auf Anfrage der AZ. Es bestehe der Verdacht, «dass in den Kreditvereinbarungen falsche Angaben gemacht wurden, insbesondere über den Umsatz, der relevant für die Höhe des Kredits ist».

Die Kreditlimite beträgt 500’000 Franken. Ein KMU erhält höchstens zehn Prozent des Umsatzes. «Es geht um Beträge zwischen 30’000 und 50’000 Franken», sagt Fiona Strebel. Aber nicht nur beim Umsatz wird geschummelt, sondern auch bei der Verwendung des Kredits. Dieser dient zur Sicherung der laufenden Liquiditätsbedürfnisse, was der Kreditnehmer bestätigen muss. «Effektiv – so die Verdachtslage – werden die Gelder dann für private Zwecke oder für die Beschaffung von Anlagevermögen benutzt», sagt Fiona Strebel.