Corona-Krise: Eine schwere Zeit für Hunde und Katzen – viele mussten im Tierheim ausharren

Jedes Kind wünscht sich ein Tier, sei es Hund, Katze oder Meerschweinchen. Aber auch Menschen, die einsam sind, weil der Kontakt zu anderen eingeschränkt ist, können schnell Sehnsucht bekommen, nach so einem flauschigen Begleiter. In Corona-Zeiten war diese Sehnsucht bei einigen besonders gross. „Doppelt so viel Anrufe, an machen Tagen sogar dreimal mehr als sonst, hatten wir in dieser Zeit“, erzählt Romy König vom Tierheim Böhler. „Alle wollten gerne mit unseren Hunden spazieren gehen. Aber die Hunde können ja nicht den ganzen Tag unterwegs sein, deshalb mussten wir vielen Leuten absagen.“

Auch Adoptionen waren während der Pandemie im Tierheim Böhler nicht möglich. Denn für die Tiere ist es wichtig, dass sie bleiben können. Viele haben schon eine lange Leidensgeschichte hinter sich. Dem wollte man vorbeugen. Denn wer viel zuhause ist, wünscht sich schnell mal ein Tier. „Aber wenn man dann wieder arbeiten geht, merkt man vielleicht doch, dass das gar nicht so passt,“ so Romy König.

Astrid Becker, Präsidentin vom Tierschutzverein Aargau, hat deshalb besonders genau nachgefragt, wenn jemand ein Tier adoptieren wollte. Grundsätzlich aber war es dort auch während Corona möglich, ein Tier aufzunehmen, vor allem um die Katzen, die schon lange im Tierheim sind, zu vermitteln. Nicht kommen durften allerdings die Katzenstreichler während der Pandemie, das mussten dann die Mitarbeiter übernehmen. Denn ihre kleinen Spiel- und Kuscheleinheiten brauchen die Katzen nun mal, nur so lernen die besonders scheuen, sich an den Menschen zu gewöhnen.  

Jetzt mit den Lockerungen kann man aber auch im Tierheim Böhler wieder adoptieren. Fünf Hunde gibt es hier zurzeit und acht süsse Katzenbabys. Wer die haben will, muss aber noch ein bisschen warten. Erst wenn sie 12 Wochen alt sind, darf man sie mit nach Hause nehmen. 

Inzwischen hat Romy König auch wieder mehr Tagesgäste, weil die Aargauer wieder arbeiten gehen und der Hund dann versorgt sein muss. Während der Corona-Krise gab es diese Tagesbesucher nicht, auch keine Ferienbetreuung. Das war für das Tierheim finanziell sehr schwierig. Deshalb ist man jetzt froh, dass sich langsam alles wieder normalisiert.

Ein paar Ferienanmeldungen gibt es jetzt auch, allerdings deutlich weniger als im letzten Jahr. Denn viele bleiben diesmal in der Schweiz. Weil sie nicht fliegen, nehmen sie die Tiere einfach mit in den Urlaub. Das war in den letzten Jahren natürlich anders.

„Mit den Feriengästen finanzieren wir quasi den Tierschutz“ sagt auch Astrid Becker, die ebenfalls deutlich weniger Anmeldungen hat. „Das werden wir Ende des Jahres extrem merken“. 

Einige Tierbesitzer waren auch verunsichert, hatten Angst dass sie sich über die Tiere anstecken können. Da aber konnte Astrid Becker beruhigen: Von den Tieren ging und geht keine  Gefahr aus.

Deshalb sind Besucher jetzt mit den ersten Lockerungen auch wieder herzlich willkommen: Damit es bald wieder ganze viele Happy End Geschichten gibt und viele Menschen, die sich ein Leben ohne ihren Hund oder ihre Katze gar nicht mehr vorstellen können. Weil so ein Tier eben nicht nur Kinder einfach glücklich macht.