Sie sind hier: Home > Aargau > «Das wird ein spezieller Augenblick»: Die letzte Gemeindeversammlung für das Dorf und den Ammann steht an

«Das wird ein spezieller Augenblick»: Die letzte Gemeindeversammlung für das Dorf und den Ammann steht an

«Das wird ein spezieller Augenblick»: Die letzte Gemeindeversammlung für das Dorf und den Ammann steht an

Am Donnerstagabend treffen sich die Hornusser Stimmberechtigten zur letzten Gemeindeversammlung vor der Fusion mit Elfingen, Effingen und Bözen – und danach zum gemeinsamen Nachtessen. Für Gemeindeammann George Winet wird der Abend doppelt speziell: Es ist auch seine letzte Gemeindeversammlung als Ammann. 

Nadine Böni

Am Donnerstag leitet Ammann George Winet die letzte Gmeind von Hornussen – und auch seine letzte als Ammann.

Thomas Wehrli (13. Juni 2016)

Es wird ein historischer Moment, irgendwann am Donnerstagabend, wahrscheinlich kurz nach 20 Uhr. Es wird dann an Ammann George Winet sein, die letzte Gemeindeversammlung von Hornussen für geschlossen zu erklären. Die Gemeinde fusioniert auf den 1. Januar mit Bözen, Effingen und Elfingen zur Gemeinde Böztal.

Nun ist Winet eher der Pragmatiker und eigentlich nicht der Typ für die überschwänglichen Worte und Emotionen, aber auch er sagt: «Das wird bestimmt ein spezieller Augenblick.» Im Hornusser Gemeinderat sei die letzte Gmeind denn auch bereits seit einiger Zeit ein Thema. Winet sagt:

«Wir machten uns viele Gedanken, wie wir das würdig abhandeln und auch gebührend feiern können.»

Zum einen geht es darum, die Behörden- und Kommissionsmitglieder würdig zu verabschieden, ihren Einsatz und ihre Arbeit zum Wohl der Gemeinde zu verdanken. Der Gemeinderat Hornussen hat deshalb sämtliche Behörden- und Kommissionsmitglieder persönlich zur Versammlung eingeladen.

Zum anderen soll auch die Bevölkerung eine Gelegenheit haben, den Moment zu zelebrieren. Im Anschluss an die letzte Gmeind sind alle Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zu einem Nachtessen eingeladen. Dieses wird von den Klängen der Musikgesellschaft Hornussen umrahmt.

Gemeinsam auf Vergangenheit und Zukunft anstossen

«Es ist etwas schade, dass es wieder Einschränkungen wegen der Coronapandemie gibt», sagt Winet. So gilt an der Versammlung zwar noch keine Zertifikatspflicht, wohl aber beim anschliessenden Essen. Der Gemeindeammann hofft, dass trotzdem viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger die Gelegenheit nutzen, auf die Geschichte der Gemeinde und deren gemeinsame Zukunft mit Elfingen, Effingen und Bözen anzustossen.

Im Gemeindehaus in Hornussen sollen künftig die Verwaltungsabteilungen der Fusionsgemeinde Böztal Platz haben.

Claudia Meier (8. August 2021)

Winet selbst hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass er kein grosser Freund der Fusion ist. So beteiligten sich in den Arbeitsgruppen zu den Fusionsabklärungen 19 von 20 Gemeinderatsmitgliedern der vier Gemeinden – Winet fehlte als einziger. Und auch jetzt mahnt er:

«Aus vier armen Gemeinden wird nicht eine reiche Gemeinde.»

Gerade bei den Finanzen und Investitionen sieht er Herausforderungen auf Böztal zukommen. Als Beispiel nennt er den Bereich Abwasser, wo es grossen Investitionsbedarf gäbe. «Ich bin gespannt, ob der neue Gemeinderat die Versprechungen bezüglich Finanzen einhalten kann», sagt er.

Auch ein persönlicher Abschied

Winet wird sich damit nicht mehr selbst auseinandersetzen müssen, zumindest nicht als Gemeinderat. Die Gmeind am Donnerstag ist nicht nur die letzte für Hornussen, sondern auch für ihn als Mitglied des Gemeinderats. Im Böztaler Gemeinderat sitzt künftig als Hornusser Vertretung Guy David.

Der erste Gemeinderat von Böztal (v. l.): Verwaltungsleiter Markus Schlatter, Esther Röthlin, Roger Frey, Andreas Thommen, Robert Schmid, Guy David und Gemeindeschreiberin Ursula Pfister.

Sven Bachmann

Er werde das politische Geschehen weiterhin interessiert verfolgen, ein Engagement kommt für ihn aber vorerst nicht mehr in Frage. Und auch mit öffentlichen Meinungsäusserungen möchte er sich künftig zurückhalten – «das gehört sich als ehemaliger Ammann so», sagt Winet.

Es ist ihm anzuhören, dass das Ende seiner Amtszeit für ihn auch mit einer gewissen Erleichterung verbunden ist. «Acht Jahre sind genug», findet er und fügt, ganz Pragmatiker, an:

«Der Abschied ist für mich nicht mit grosser Wehmut verbunden. Vieles wird anders, aber das kann auch gut sein.»

Aus seinen Worten ist auch eine gewisse Vorfreude herauszuhören. Auf seine künftig wieder etwas grössere Freizeit und allfällige Pläne dafür angesprochen, sagt er etwa mit einem Lachen: «Ich muss keine Pläne machen – die machen meine Kinder für mich.» Statt den Gemeinderatssitzungen stehe am Dienstagabend künftig Hausaufgabenhilfe bei Algebra und Geometrie auf dem Plan.