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Der Lebensraum Lenzburg Seetal muss in der Schulstandortfrage nun doch aktiv werden

Der Lebensraum Lenzburg Seetal muss in der Schulstandortfrage nun doch aktiv werden

Der Lebensraum Lenzburg Seetal ist in der Pflicht: Der Vorstand hat beschlossen, dass der Gemeindeverband eine Diskussion rund um die Schulstandorte in den 26 Gemeinden koordinieren soll.

Eva Wanner

Der LLS beschäftigt sich nun mit den Schulstandorten der Trägergemeinden.

«Rupperswil ist nicht dagegen, eine andere Lösung zu finden.» Das sagte der Noch-Gemeindeammann Ruedi Hediger an der Vorstandssitzung des Lebensraums Lenzburg Seetal (LLS), dem Verband von 26 Gemeinden, am Mittwochabend. «Uns hat sehr verunsichert, dass man uns einfach ‹auslagern› kann.»

Hintergrund seines Votums: Bisher besuchen Jugendliche aus Rupperswil die Bezirksschule entweder in Lenzburg oder in Möriken-Wildegg. Aber: «Lenzburg leidet unter zu engem Schulraum», sagte der Lenzburger Stadtammann und Bildungsvorsteher sowie LLS-Präsident Daniel Mosimann. Der weitaus grössere Teil der Schülerinnen und Schüler besucht bisher die Bez in Lenzburg, nach Möriken-Wildegg gehen sie nur, wenn dort sonst nicht zwei Klassen pro Jahrgang besetzt werden könnten. Die beiden Schulstandorte wollen deshalb, dass Jugendliche aus Rupperswil ab dem Schuljahr 2024/25 nur noch in Möriken-Wildegg die Bez besuchen.

Nicht in die Überlegungen einbezogen wurde Rupperswil, «dieses Vorgehen hat uns gestört», sagte Hediger. Es fand eine Aussprache statt – und ein runder Tisch, moderiert vom LLS. Dort fiel die Entscheidung, dass der Gemeindeverband in der Schulfrage nicht aktiv werden soll. Und genau das stellte Hediger am Mittwochabend zur Diskussion und schliesslich zur Abstimmung.

Die ganze Region einbeziehen

Der Rupperswiler Gemeindeammann betonte, dass es sich um ein emotionales Thema handle. «Es wird schwierig, das der Bevölkerung beizubringen, da man sich mit Lenzburg eher verbunden fühlt. Wir brauchen Argumente.» Ausserdem stelle sich die Frage, was denn passiert, wenn auch Möriken-Wildegg eines Tages Platzmangel habe. Es brauche deshalb den Blick über den gesamten Gemeindeverband.

Diese Meinung vertraten mehrere Abgeordnete. Der LLS könne zwar nicht bestimmen, wer wo wie viel Schulraum baut oder nicht, das liege in der Hand der Gemeinden. Aber der Verband könne koordinieren und moderieren. Wer, wenn nicht der LLS, habe die nötige Flughöhe, um die Region, den Schulraum und die Schülerzahlen aus einer übergeordneten Perspektive zu betrachten?

Befürchtungen gegenüber einer ganzheitlichen Prüfung kamen aus dem Oberen Seetal. Erst gerade sei bei ihnen die Schulstandortfrage geklärt worden, nun alles von neuem aufzurollen, sei für sie deshalb nicht nötig. Es gehörten nur die betroffenen Gemeinden an einen Tisch.

Die Skeptiker unterlagen: Zwei Personen stimmten schliesslich gegen eine Koordination durch den LLS, 16 dafür.

Stellungnahme für die Kanti in Lenzburg

Der LLS beschäftigte sich mit einem weiteren Schulthema: Der möglichen neuen Kanti in Lenzburg. Der Verband soll dem Kanton eine positive Stellungnahme zukommen lassen, beschlossen die Anwesenden einstimmig.

Einstimmigen Applaus gab’s für alle Abtretenden. Sechs Vertreter der Gemeinden geben ihr Amt im Gemeinderat und damit ihren Sitz im LLS ab. Verabschiedet wurden ausserdem Thomas Meier, langjähriger Regionalplaner Region Lenzburg-Seetal, und Geschäftsleiter Jörg Kyburz. Sein Nachfolger wird sein bisheriger Stellvertreter Markus Schenk.