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«Unglaublich wertvoll»: Aargauer Start-up überzeugt E-Commerce-Gigant Brack und Amorana-Gründer Speiser

Bereits im September kündigte Matthias Bryner in der AZ an, er habe für sein Finanz-Start-up Findependent eine Zwischenfinanzierung erhalten. Findependent, im Co-Working-Space «Byro» in der Aarauer Rathausgasse ansässig, will das Thema Anlegen zugänglicher und für alle erreichbar machen. Das Unternehmen werde, so Bryner damals, von zwei «der Öffentlichkeit bereits bestens bekannten Investoren, deren Namen im Oktober oder November veröffentlicht werden sollen» unterstützt.

Nun ist klar, um wen es sich dabei handelt, traten doch Findependents Kunden-Verantwortliche Nadine Hitz und Bryner als Gründer selbst in der gestrigen Ausgabe der 3+-Sendung «Höhle der Löwen» auf. Der Fernsehsender 3+ gehört wie die «Aargauer Zeitung» zum Schweizer Medienunternehmen CH Media.

Mehr als einer der «Löwen» an einem Deal interessiert

Im Verlauf der Sendung wird klar, dass von den fünf Investorinnen und Investoren – Lukas Speiser, Patrick Mollet, Roland Brack, Anja Graf und Jürg Schwarzenbach – nicht nur einer an einem Deal mit Bryner interessiert ist. Bryner bot fünf Prozent Anteile für 100’000 Franken an.

Drei der fünf Löwen waren interessiert: Lukas Speiser, Patrick Mollet, Roland Brack, Anja Graf und Jürg Schwarzenbach (v. l. n. r.).

Als Erster bekundete der HR-Unternehmer Patrick Mollet sein Interesse. Er bot Bryner zwar 100’000 Franken, fand aber die Bewertung für ein Start-up in den Kinderschuhen zu hoch und forderte deswegen 10 Prozent der Anteile. Dasselbe Angebot machte Lukas Speiser, Ex-Goldman-Sachs-Banker und Gründer des Online-Sexspielzeughändlers Amorana.

Beides wurden aber von Roland Brack ausgestochen. Der Gründer des Schweizer Online-Händlers Brack.ch bot 150’000 Franken für 10 Prozent Anteile. Dies unter anderem, weil Brack im Rahmen der Sendung schon früher in ein – inzwischen recht erfolgreiches – Finanz-Start-up investiert hat, die Schweizer Digitalbank Neon. Der Umstand und damit verbundene potenzielle Synergien waren es auch, die Bryner dazu bewogen, sich für Roland Brack zu entscheiden, das vermochte auch ein gemeinsames Gegenangebot von Mollet und Speiser (200’000 Franken für 15 Prozent Anteile) nicht zu ändern.

Brack freut sich auf die Zusammenarbeit: «Die Einfachheit hat mich auf Anhieb begeistert. Investieren ist auch eine Vertrauenssache und Partnerschaften sind deshalb wichtig. Gerade mit meinem bestehenden Investment Neon sehe ich da grosses Potenzial.» Und für Bryner ist klar: «Mit unserem neuen Investor wollen wir unsere Zusammenarbeit mit Neon weiter stärken.»

Nach der Sendung kam ein zweiter Investor an Bord

Doch damit nicht genug: Bryner führt aus, er hätte sich auch über ein Investment von Lukas Speiser gefreut, da dessen Know-how und Erfahrung für Findependent «unglaublich wertvoll» gewesen wären. Also entschied er sich kurzerhand, diesen nach der Sendung noch einmal anzufragen.

Das hat sich gelohnt, denn auch Speiser war immer noch an einer Zusammenarbeit interessiert; und so teilten sich Brack und er die 10 Prozent Anteile am Unternehmen sowie natürlich auch die Kosten dafür. Für Speiser ist klar, dass ETF-Anlagelösungen wie jene von Findependent langfristig die beste Anlagemöglichkeit sind: «Verpackt in eine verständliche App mit hervorragender User-Experience hat Findependent so ein Produkt geschaffen, welches wirklich überzeugt.»

Und so strahlt Matthias Bryner nun über beide Backen: «Wir sind stolz, dass die beiden erfolgreichen Unternehmer an unsere Idee und unser Start-up glauben und uns nun auf unserem Weg unterstützen.» Die Sendung dürfte sich ausserdem auch positiv auf die Kundenzahlen auswirken. Zwischen Mitte September und diesen Tagen konnte das Unternehmen seine Kundschaft um rund 50 Prozent auf etwas über 900 steigern – und Bryner geht davon aus, dass die Tausendermarke durch den Auftritt im Fernsehen wohl in kurzer Zeit überschritten werden kann. Auch dafür sei das Investment der beiden Löwen benutzt worden, erklärt er: «Das Geld floss in den laufenden Betrieb, ins Produkt selber und ins Marketing.»