
Die neuste Aargauer Schulstatistik zeigt: Vor allem ein Beruf ist heiss begehrt
Die Zunahme von 5’458 Schülern innert sechs Jahren entspricht 7,8 Prozent. Im gleichen Zeitraum wuchs die Anzahl der Lehrpersonen indes nur um 5,3 Prozent. Insgesamt wurden am Stichtag 18. September 2018 die Aargauer Volksschülerinnen und -schüler von 8’717 Lehrpersonen in 4’065 Klassen unterrichtet. Dies geht aus der aktuellsten Auswertung der Statistik der Lernenden und Lehrpersonen durch Statistik Aargau hervor.
Grössere Primarschulklassen
Die Schülerzahl und die Anzahl der Schulklassen in der Primarschule haben sich in den letzten Jahren nicht parallel entwickelt. Während die Zahl der Primarschülerinnen und -schüler seit dem Schulsystemwechsel auf 6/3 im Schuljahr 2014/15 um 12,2 Prozent anstieg, nahm die Anzahl der Schulklassen im gleichen Zeitraum nur um 7,2 Prozent zu. Entsprechend stieg die durchschnittliche Klassengrösse in der Primarschule von 18,5 (2014/15) auf 19,4 Schüler (2018/19) pro Schulklasse an.
Eher überraschende Zahlen liefert die Schülerstatistik aber auch zur Berufswahl. So nimmt sowohl im gewerblichen als auch im kaufmännischen Bereich die Zahl der Berufslernenden deutlich ab. Während im Schuljahr 2012/13 noch 4’661 Lernende eine kaufmännische Berufslehre machten, sind es aktuell noch 4’101, was einem Rückgang von 12 Prozent entspricht.
Bei den gewerblichen Ausbildungen verringerte sich die Zahl der Lernenden im selben Zeitraum um 10 Prozent, von 10’510 Lernenden auf 9’451. Über die Gründe für den Rückgang gibt die Statistik keine Auskunft. Denkbar ist immerhin, dass nicht in erster Linie die Maturitätsschulen für den Rückgang bei den kaufmännischen und gewerblichen Berufen verantwortlich gemacht werden können. Die Konkurrenz kommt aus einem anderen Bereich: Die Ausbildungen für Berufe im Gesundheitsbereich sind bei den Jugendlichen höchst beliebt.
Attestausbildung boomt
Die Zahl der Auszubildenden in den Gesundheitsberufen stieg seit dem Schuljahr 2012/13 um 1’074 Lernende auf 2’560 Lernende, was einer Zunahme von 72,3 Prozent entspricht.
Speziell fällt im Gesundheitsbereich die grosse Nachfrage nach der seit 2012 angebotenen Attestausbildung «Assistent/in Gesundheit und Soziales» auf. Hier hat sich die Zahl der Lernenden seit der Einführung von 140 auf 298 mehr als verdoppelt.
Die Berufslernenden der Gesundheitsberufe machen heute 15,5 Prozent aller beruflichen Ausbildungen aus.
Nur 14,4 Prozent sind Männer
Im Schuljahr 2018/19 füllen die 8’717 Lehrpersonen in 5’565 Vollzeitstellen. 6’811 Personen arbeiten Teilzeit.
An den Aargauer Mittelschulen sind 816 Personen angestellt, 427 sind männlich, 389 weiblich. Insgesamt unterrichten sie 505 Vollzeitäquivalente.
Die Lernenden an den Berufsfachschulen und den berufsvorbereitenden Schulen werden von 971 Lehrpersonen mit insgesamt 575 Vollzeitstellen unterrichtet.
Was die neuste Statistik auch wiederum eindrücklich bestätigt: An der Volksschule sind Männer als Lehrpersonen deutlich in der Minderheit: 80,4 Prozent der Lehrpersonen sind Frauen. Noch krasser ist das Verhältnis, wenn man nur die Primarschule berücksichtig: Da sind nur gerade 14,3 Prozent der Unterrichtenden Männer. Erstaunlich auch eine weitere Zahl, welche die Statistik liefert: Das Durchschnittsalter der Lehrpersonen an der Volksschule beträgt 44,9 Jahre. Die Männer sind im Schnitt 47 Jahre alt, die Frauen 44,4 Jahre.