Doppeldecker überschlug sich auf Flugplatz Birrfeld – ein Pilot geriet an die Radbremse

Am 29. Juni 2018 kam es auf dem Flugplatz Birrfeld beim Landetraining zu einem Flugzeug-Unfall auf einer Landebahn: Ein Doppeldecker, im Eigentum des „Stearman Club“ aus Altenrhein SG, wurde schwer beschädigt, an den beiden oberen Flügeln des Seitenruders sowie am Propeller. Dazu kam es zu einem leichten Flurschaden. Verletzte wurde niemand. 

An Bord der „Stearman“ sassen vorne der Pilot (1977) und hinten sein Fluglehrer (Jahrgang 1961), der rund 20’000 Flugstunden Erfahrung mitbrachte. Um 14.15 Uhr starteten sie vom Flugplatz Birrfeld für ein Landetraining. Der Himmel war bewölkt, das Wetter trocken. Über dem Mittelland wehte eine schwache bis mässige Bise. Die Sicht betrug 16 Kilometer.

Der Pilot flog die Hartbelagpiste zweimal an und startete nach dem Aufsetzen durch („touch-and-go“). Nun demonstrierte der Fluglehrer laut des summarischen Berichts der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) „gewisse Feinheiten der Landetechnik“. Danach steuerte der Pilot die Piste wieder an, diesmal für eine vollständige Landung („full stop“). 

Der Endanflug war stabil, bei leichtem Wind von vorne links, gibt der Sust-Bericht die Aussagen der beiden Piloten wieder. Das Flugzeug habe sich beim Abflachen sowie nach dem Aufsetzen leicht nach rechts geschoben. Noch vor Erreichen der Rollgeschwindigkeit hätten sie mittels Seitenruderpedale zur Korrektur nach links angesetzt. Dadurch sei das Flugzeug stark und symmetrisch abgebremst worden, als ob die Bremsen blockiert hätten. Die Piloten gaben an, sie hätten die Fersen ihrer Füsse auf den Cockpitboden gestellt und die Radbremsen nicht betätigt.

Überschlag um 14.28 Uhr

Trotzdem überrolte das Flugzeug, bei geringem Tempo, den rechten Pistenrand, überschlug sich kurz vor dem Stillstand und kam um 14.28 Uhr im angrenzenden Gras auf dem Rücken zu liegen.

Untersuchungen an den Bremsen brachten allerdings keine technischen Mängel ans Licht. «Der Kontrollverlust erfolgte demnach aus betrieblichen Gründen», hält der Sust-Bericht fest. «Der Unfall (…) muss auf einen unzweckmässigen Einsatz der Radbremsen zurückgeführt werden.» Will heissen: Einer der Piloten muss doch an die Radbremse geraten sein. Weitere Folgen hat der Unfall aber offenbar nicht. Die Sust schliesst die Untersuchung mit dem Bericht ab.