«Dr. Wagoon»: Ihre Kreationen sorgen am Heitere Openair jeweils für Aufsehen

Marcel Schenker (2. v. l) mit seinen Vereinskollegen. Bild: zvg
Marcel Schenker (2. v. l) mit seinen Vereinskollegen. Bild: zvg

PLAN B 2.0 2/1

Summer Vibes «BACK TO LIFE»

Am Freitag, 6. August, ab 16 Uhr Feierabend-Bier bis 23 Uhr (Gratis-Eintritt) am Grütmattweg in Brittnau bei der Schiessanlage. Samstag, 7. August, ab 16 Uhr bis 2 Uhr Live-DJ, Musik, Bar, Food und Kiosk. Dresscode: Beach- und Hawaiilook. Tickets (25 Franken) sind unter www.eventfrog.ch erhältlich. Abendkasse für Kurzentschlossene. 

Sie sind etwas vom Ersten, das man sieht, wenn man ans Heitere Open Air geht: die 20 Männer der Wagenbaugruppe Dr. Wagoon aus Brittnau. Mit ihren ausgefallenen Kreationen machen sie seit einigen Jahren am Campers Boulevard – gleich vor dem Eingang zum Festgelände – auf sich aufmerksam. Sei es ein Segelschiff oder ein Raumschiff, das sich bewegt; die Bauten des Vereins sind an Kreativität fast nicht zu überbieten.

Der Verein Dr. Wagoon wurde am 11. November 2017 gegründet – trotz des Gründungsdatums versteht sich der Verein nicht als Fasnachtsgruppe, obwohl der eine oder andere auch Fasnächtler ist. «Das Heitere Open Air war einst unser Hauptevent, inzwischen organisieren wir auch selbst Events, Tendenz steigend», sagt Marcel Schenker, 40, der für die Medienarbeit zuständig ist. Diesen Job braucht es tatsächlich. Denn längst ist der Verein mit dessen Bauten ein fester Bestandteil des Campers Boulevards und des Heitere Open Airs, entsprechend ist dann jeweils auch das Medieninteresse an den Konstruktionen.

Geheimnis um nächsten Wagen wird 2022 gelüftet

Und weil eben das Open Air der Hauptevent für den Verein ist, fehlte das Festival im Kalender umso mehr. Und so entschieden sich die 20 Männer – mehr Mitglieder und Frauen sind nicht zugelassen – bereits letztes Jahr, trotz Pandemie einen eigenen Anlass auf die Beine zu stellen. «Dafür mussten wir viel Kritik einstecken», sagt Schenker. Aber es funktionierte, dank drei Sektoren und akribischer Eingangskontrolle. «Es war ein riesiger Aufwand. Damals sagten wir, dass es ein einmaliger Anlass ist», so Schenker. Doch die Männer täuschten sich. Weil das Heitere Open Air dieses Jahr nur reduziert stattfinden kann, wird Dr. Wagoon erneut ein eigenes Festival durchführen.

«Wir sind Enthusiasten», erklärt Schenker den Gesinnungswandel. «Zudem haben wir alle uns wieder für die Heitere-Zeit frei genommen.» Dieses Jahr wird es nicht ganz so kompliziert sein mit den Auflagen. Statt drei Sektoren gibt es nur noch einen. 500 Menschen könnten teilnehmen, «was aber wohl nicht ganz realistisch ist», meint Schenker. Dank der geringen Teilnehmerzahl kommen die Organisatoren ohne die Kontrolle von Zertifikaten aus. Trotz eigenem Festival: Der Verein ist bereits in der Planung des nächsten Wagens, der dann – hoffentlich – am Heitere Open Air 2022 zu sehen sein wird. Es wird ein 20-Fuss-Container sein, den man von den Hochseeschiffen her kennt. Dieser Container wird zur mobilen Bar umgebaut. Mehr verrät Schenker nicht, schliesslich will der Verein am Open Air 2022 wieder überraschen.

Die Einnahmen der Partys von diesem und letztem Jahr wird der Verein in den Wagenbau investieren. Dennoch ist dies zumeist ein Verlustgeschäft. Immerhin: Die beiden letzten Kreationen konnte der Verein verkaufen. Im November und Dezember machen sich die Männer jeweils an die Arbeit, vor dem Event erfolgt dann im Juni und Juli jeweils der Feinschliff. Das Highlight für Schenker, der in Zofingen aufgewachsen ist und heute in Brittnau wohnt, war ganz klar das Raumschiff. Für dieses brauchte der Verein gar eine Sonderbewilligung des Strassenverkehrsamts, um auf den Heitern fahren zu können. «Unvergessen ist auch die riesige Party, die wir damals feierten», sagt Schenker. Man merkt: Die Sehnsucht nach einem «richtigen» Heitere ist bei ihm und seinen Vereinskollegen gross.

Serie

Die Liebe des Lebens, eine neue Erfahrung oder ein Erlebnis mit einem Künstler: In der Serie «Mi Heitere-Momänt» blickt das Zofinger Tagblatt zurück auf spezielle Open-Air-Momente. So soll in der traditionellen Heitere-Woche trotzdem etwas Festivalgefühl aufkommen, obwohl die Pandemie den Veranstaltern auch dieses Jahr eine normale Durchführung verhindert hat. Die reduzierte Version des Festivals findet statt vom 10. bis 12. September.